Wien – Die Turbulenzen bei den Kärntner Grünen werden täglich um neue Facetten reicher. "Es gibt Gerüchte, dass Stimmenkauf stattgefunden haben", berichtet der Funktionär Markus Ertel: "Und es wird auch erzählt, dass keine Ausweise kontrolliert worden seien."

All das soll sich angeblich vor einer Woche bei der Kandidatenwahl der Grünen für die Landtagswahl 2018 abgespielt haben. Landessprecherin Marion Mitsche war im Votum der Delegierten nur auf dem aussichtslosen Platz neun der Liste gelandet. Seither reißen die Spekulationen und Streitereien nicht ab. Ertel hat die Wahl wegen einer Statutenverletzung angefochten: Die gesondert durchgeführten Wahlkreiswahlen seien nicht von der Landesversammlung bestätigt worden.

Geklärt wurde mittlerweile, dass tatsächlich sieben neu angeworbene Asylwerber und Asylberechtigte mitgestimmt haben – was statutenkonform ist. Abgesehen von der Vermutung, dass einige mangels Deutschkenntnissen gar nichts verstanden hätten, kursiere aber auch eine andere Behauptung, sagt Ertel: Manchen soll gezeigt worden sein, wo sie bei der Abstimmung zu drücken hätten.

Er selbst glaube all die wilden Gerüchte nicht, sagt der Funktionär, doch die Partei habe diese jedenfalls aufzuklären. Passieren soll das am Samstag: Da trifft sich der Parteivorstand zu einer Krisensitzung. (jo, APA, 7.7.2017)