Linz soll die Stadt der Gondeln werden.

Foto: Keplerforum

Der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler, der die Gesetzmäßigkeiten der Planetenbewegungen entschlüsselte, wirkte lange Zeit in Linz. Zum 400-Jahr-Jubiläum des Dritten Keplerschen Gesetzes, das der Wissenschafter 1618 in Linz errechnet hat, will man daher in der Landeshauptstadt hoch hinaus.

Huldigung im Kepler-Dom

Konkret plant der Verein Keplerforum seit geraumer Zeit eine spektakuläre Würdigung des großen Sternensohns der Stadt: Entstehen soll ein teils unterirdischer "Kepler-Dom" im Schlossberg, darin enthalten unter anderem ein Planetarium, eine historische Sternwarte und ein 3D-Naturfilmtheater. Eine Seilbahn mit kugelförmigen Gondeln in Planetenoptik soll ihn mit dem Ars Electronica Center, dem Brucknerhaus, dem Lentos und einem Parkplatz verbinden.

Privatfinanzierung

Etliche namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft stehen hinter der Idee eines "Keplariums". Knackpunkte sind aber die Kosten von geschätzten 100 bis 120 Millionen. Euro, denn die gilt es privat aufzustellen. Doch hier ist man offensichtlich auf einem guten Weg. Für den Bau der Seilbahn sind rund 30 Millionen Euro veranschlagt. 50 Prozent müssen als Eigenmittel vorliegen, denn erst dann zeigt sich das zuständige Verkehrsministerium gesprächsbereit. "Diese 15-Millionen-Hürde werden wir aber voraussichtlich im Herbst nehmen. Die Zahl der Investoren steigt stetig", zeigt sich Projektbetreiber Erich Gattringer im STANDARD-Gespräch begeistert.

Erfahrene Seilbahnbauer

Einer der wohl bekanntesten Unterstützer ist der weltmarktführende Seilbahnhersteller Doppelmayr. Gattringer: "Dort ist man von dem Projekt begeistert. Es wäre auch der Bau der ersten österreichischen Stadtseilbahn." In Linz seien die Bedingungen dafür ideal, da die Seilbahn nur über öffentlichen Grund führen würde. "Rechtlich wird die Sache dadurch entschieden leichter", so Gattringer.

Der Besuch des "Keplariums" mit anschließender Gondelfahrt soll dann erstmals 2019 möglich sein. Gattringer: "Dann würden wir genau im Jubiläumsjahr starten. Denn Kepler hat seine Thesen zwar 1618 errechnet, aber 1619 veröffentlicht." (Markus Rohrhofer, 11.7.2017)