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Auch an ehemalige Drogenabhängige, die an Rehabilitationsprogrammen teilnehmen, werden Bibeln verteilt.

Foto: Reuters / Romeo Ranoco

Manila – Die Verteilung von Bibeln an muslimische Flüchtlinge in der Stadt Marawi auf der Philippinen-Insel Mindanao stößt nun auch bei einem katholischen Bischof auf Kritik. Das Verteilen von Bibeln könne die Spannungen zwischen Christen und Muslimen weiter anheizen, warnte der emeritierte Erzbischof von Davao, Fernando Capalla, laut Kathpress am Montag.

Eine solche "Evangelisierung" zeuge von einem "fehlenden Respekt gegenüber Muslimen, fügte der 82-jährige alte Capalla gegenüber dem katholischen Nachrichtendienst für Süd- und Ostasien, Ucanews. hinzu, der Ko-Vorsitzender der "Konferenz der Bischöfe und Ulamas" (BUC) ist. Die Rebellenmiliz Moro Islamic Liberation Front (MILF) hatte die Bibelaktion "als Ausnutzung einer Krisensituation" verurteilt.

Vergangene Woche waren Bibeln und andere christliche Schriften in Hilfslieferungen für die Flüchtlinge aus der von islamistischen Terroristen besetzten, mehrheitlich muslimischen Stadt Marawi gefunden worden. Laut Ucanews ist noch ungeklärt, wer für die Bibelaktion verantwortlich ist. Mindanao ist das Siedlungsgebiet der philippinischen Muslime. (APA, 11.7.2017)