So kann man starten.

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Paola – Keine Blamage, klarer 3:0-Sieg, erste Hürde auf dem Weg in die Champions League quasi genommen: Der Einstand von Salzburg-Trainer Marco Rose ist geglückt. Der Klasseunterschied zwischen Maltas Meister Hibernians FC und Österreichs Double-Sieger war am Dienstag in Paola augenscheinlich. Die Bullen können schon vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch auf mögliche Drittrundengegner schauen.

"Wir sind natürlich erleichtert, dass wir ein gutes Ergebnis geholt haben", sagte Rose nach seiner Pflichtspielpremiere. Seine Kicker hätten für das erste Bewerbsspiel der Saison eine gute Leistung geboten. "Ich bin mit dem Auftritt sehr einverstanden." Doch die 95 Minuten hinterließen Spuren. "Alle sind müde und kaputt, weil schon viel harte Arbeit dahintersteckt. Es war ja kein Betriebsausflug."

Holpriger Start

Die Salzburger hatten bei großer Hitze auf dem holprigen Boden Startschwierigkeiten, konnte die Malteser in der ersten halben Stunde auch aufgrund des fehlenden letzten Passes kaum vor Probleme stellen. Nach dem Elfmetertor von Valon Berisha (32.) fielen die Gastgeber aber vor 4.450 Zuschauern, darunter Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick, merklich zurück, hatte Salzburg leichtes Spiel. Die Folge waren weitere Treffer von Hwang Hee-chan (35.) und Takumi Minamino (54.).

"Der Gegner hat seine Grundordnung geändert, sich an uns angepasst. Wir haben trotzdem versucht, selbst Lösungen zu finden. Wir haben ein bisschen gebraucht, um zu Chancen zu kommen, Gott sei Dank dann aber ein Tor gemacht. Insgesamt hätten wir sicher mehr Tore erzielen können", resümierte Rose. Auf der anderen Seite hätte auch das 1:3 fallen können, Alexander Walke zeigte bei einem Degabriele-Abschluss (94.) eine Glanzparade. "Er hat seinen Anteil am guten Ergebnis", lobte Rose seinen Kapitän.

Rot für Berisha

Das Rückspiel gegen Marco Sahanek, Martin Kreuzriegler und Co ist jetzt nur noch Formsache. "Wir wollen aber auch dort fokussiert reingehen und ein gutes Spiel machen, um mit einem guten Gefühl in die nächste Runde zu gehen", erklärte Rose. Nicht dabei ist Berisha, der mit einem Tor und Assist einmal mehr eine tragende Rolle hatte, kurz vor Schluss wegen eines harten Fouls aber eine für den Offensivspieler "vielleicht ein bisschen harte" rote Karte (86.) sah. "Ich hoffe, dass er glimpflich davonkommt", sagte Rose.

Das Nachtleben auf Malta durften seine Spieler trotz des Sieges nicht kennenlernen. Immerhin kam ein bisschen Urlaubsfeeling auf, der eine oder andere Spieler wagte noch vor dem Rückflug am Mittwochvormittag den Sprung ins Meer. Rose fehlte im Flieger, er reiste wegen des Begräbnisses eines ehemaligen Trainerkollegen nach Leipzig.

Keinesfalls baden gehen wollen die Bullen am Samstag in Deutschlandsberg. In der ersten Runde des ÖFB-Cups schickt sich der Regionalligist an, den Goliath zu stürzen. "Das wird wieder eine komplett andere Nummer. Wir werden uns gut vorbereiten und wollen natürlich in die nächste Runde kommen", betonte Rose. Berisha ist davon überzeugt, er blickt zuversichtlich in die Zukunft, in der in eineinhalb Wochen auch der Ligastart wartet: "Wir haben einen guten Konkurrenzkampf um die Plätze, jeder will spielen, das treibt jeden an."

Lazaro-Wechsel zu Hertha weiterhin möglich

Einer davon ist Valentino Lazaro. Bezüglich eines Wechsels zu Hertha BSC gab es keine Neuigkeiten. "Ich habe Vertrag und gebe daher, solange ich da bin, alles für Salzburg. Das weiß auch der Trainer, mit dem ich ein gutes Verhältnis habe. Der Rest liegt nicht in meiner Hand", sagte der 21-Jährige. Ausschließen wollte der als Rechtsverteidiger aufgebotene Kicker einen Transfer noch im Sommer nicht. Das Transferfenster schließt in Deutschland und Österreich erst Ende August. (APA, 12.7.2017)