Rom – Der Präsident der italienischen Bankenvereinigung ABI, Antonio Patuelli, hat am Mittwoch beispielgebende Strafen für die Verantwortlichen jenes Missmanagements gefordert, das zur Krise der beiden Regionalbanken Veneto Banca und Banca popolare di Vicenza geführt hat. "Wir warten auf das Ende der Untersuchungen", sagte Patuelli nach Medienangaben vom Mittwoch.

Der Eingriff der italienischen Regierung zur Bankenrettung sei entscheidend gewesen, um Gefahren bezüglich der Stabilität des italienischen Bankensystems abzuwenden, betonte Patuelli bei der Jahresversammlung des ABI-Verbands in Rom. Das Volumen der notleidenden Kredite, die die italienischen Geldhäuser belasten, seien stark gesunken. Schritte für einen weiteren Abbau der faulen Kredite seien bereits unternommen worden, meinte der ABI-Präsident.

Dank Reformen und Zusammenschlüsse werde die Zahl der Banken Anfang 2018 auf 115 schrumpfen. 2016 gab es in Italien noch 600 Geldhäuser. Vor allem viele lokale Genossenschaftsbanken und Sparkassen fusionierten zuletzt im Rahmen einer von der Regierung vorangetriebenen Reform zu größere Bankeinheiten. Allein im Vorjahr sei eine Rekordzahl von 1.231 Filialen weggefallen. Die Zahl der Zweigstellen reduziere sich weiter, so Patuelli.

Der ABI-Präsident drängte auf eine weitere Umsetzung der europäischen Bankenunion, damit diese mehr ausländisches Kapital in Richtung EU locken könne. Die Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) als Währungsbehörde solle ausgebaut werden, damit diese das Wirtschaftswachstum aktiver fördern könne. Zugleich müsse das Bankensystem vereinfacht werden. (APA, 12.7.2017)