Singapur – Ein ehemaliger Banker der Schweizer Bank BSI ist in Singapur im Zusammenhang mit dem Korruptionsfall um den malaysischen Staatsfonds 1MDB zu einer weiteren Gefängnisstrafe von 54 Monaten verurteilt worden. Der singapurische Staatsbürger war im vergangenen Dezember wegen Justizbehinderung bereits zu einer Strafe von 30 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Der Angeklagte hat sich Medienberichten zufolge vor Gericht der Geldwäscherei und des Betrugs für schuldig erklärt. Bei der Strafe von 54 Monaten Gefängnis handle es sich um das bisher höchste Strafmaß eines Singapurer Gerichts im 1MDB-Geldwäschefall, schreibt die Singapurer Zeitung "Straits Times" am Mittwoch.

Wegen des Korruptionsfalls um den Staatsfonds 1MDB sind im vergangenen Jahr bereits mehrere ehemalige Angestellte der mittlerweile aufgelösten Privatbank BSI in Singapur verurteilt worden. Mit dem früheren Chef der Singapur-Tochter der Privatbank Falcon wurde im Jänner 2017 zudem ein Schweizer zu einer Haftstrafe von 28 Wochen verurteilt.

Banken-Status entzogen

Im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal hatte zudem die Singapurer Finanzmarktaufsicht MAS der BSI und der Falcon Private Bank den Banken-Status entzogen. Zudem hatte die MAS die UBS zu einer Geldstrafe von 1,3 Mio. Singapur-Dollar (rund 824.000 Euro) und die Credit Suisse (CS) zu 0,7 Millionen Singapur-Dollar verurteilt.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hatte ihrerseits wegen der 1MDB-Affäre die Auflösung der BSI verfügt. Die Tessiner Bank ist von der Vermögensverwalterin EFG International übernommen worden und inzwischen vollständig integriert. Außerdem hatte die Finma die UBS wegen der 1MDB-Affäre gerügt, bei der Falcon hatte sie einen unrechtmäßigen Gewinn von 2,5 Mio. Franken (2,3 Mio. Euro) eingezogen. Auch die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) ermittelt im Fall 1MDB. (APA/sda, 12.7.2017)