Der Ampera-e schafft praxistaugliche Reichweiten sogar unter ungünstigen Bedingungen.

Foto: Opel

Einziger Nachteil: Die riesigen Akkus haben lange Ladezeiten.

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Das Elektroauto erfreut sich zunehmender Beliebtheit, das heißt, Förderungen und Vergünstigungen seitens der Steuern wirken. Aber es kommt da noch etwas dazu: Die Reichweiten steigen.

Erste Erfahrungen zeigen, dass der mit 500 km Reichweite angekündigte Opel Ampera-e tatsächlich an die 400 km im wahren Leben schafft, sogar mehr als 300 km unter ungünstigen Bedingungen. Damit steht einer gewohnten Nutzung dieses Autos nicht mehr viel im Weg.

Lange Ladezeiten

Was man immer noch nicht unterschätzen darf, ist die Größe der Batterien. Folge: lange Ladezeiten. Das ist an der Stromtankstelle eines Energieversorgers meist kein Problem, denn dort stehen bis zu 50 kW Ladeleistung zur Verfügung.

Beispiel Opel Ampera-e: Die Batterie mit 60 kWh ist mit allen Unschärfen des Ladevorganges in einer Stunde zu 80 Prozent gefüllt. Damit schafft man es mit einer Mittagspause von Wien bis Vorarlberg.

Schwieriger wird es, wenn man sein Elektroauto zu Hause laden will. Die Möglichkeit von beschleunigtem Laden mit 400 Volt Starkstrom (dreiphasiger Wechselstrom) mit einer Ladeleistung von 11 kW ist in der Ladetechnik mancher Elektroautos gar nicht (Opel Ampera-e, VW Golf) oder nur gegen Aufpreis (BMW i3) vorgesehen. Das heißt, im österreichischen Stromnetz können diese Autos privat nur mit maximal 3,7 kW (230 V / 16 A) geladen werden.

Die längste Nacht des Jahres

Die im Fahrzeugprospekt angegebenen 7,4 kW (230 V / 32 A) werden in Österreich und Deutschland nur an öffentlichen Ladestationen erreicht. Dort gibt es aber ohnehin meist 50-kW-Gleichstrom. Einmal Vollladen daheim dauert bei einer 60-kWh-Batterie also 16 Stunden. Das geht sich nicht einmal am 21. Dezember in einer Nacht aus, der längsten des Jahres. (Rudolf Skarics, 24.7.2017)