Katis große Entscheidung: Findet sie endlich ihren Traummann fürs Leben?

Foto: Constantin

Arzt oder Künstler? Diese Frage ist für die meisten Leserinnen von Kerstin Gier wohl so etwas wie ein Schlüssel zu den verschiedenen Aspekten eines gelingenden Lebens. Man will eben oft alles zugleich, den Kick eines One-Night-Stands zum Beispiel, dann aber am besten tausendmal mit demselben Mann.

In der Verfilmung des Schmökers Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner spielt Jessica Schwarz eine nicht mehr ganz junge Frau, die in einem Büro mit lauter Frauen arbeitet, von denen eine so eine typische Esotante ist (die Eigenurinwitze riechen ein bisschen nach den Nullerjahren). Kati hat ihren Traummann eigentlich schon gefunden, aber dieser Felix hat eben einen anstrengenden Beruf, und so ganz weiß man bei den Diensten im Spital auch nie, ob da nicht auch Ablenkung für die Libido im Spiel ist.

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Kati ist jedenfalls nicht immer perfekt glücklich, das Leben besteht aus Routinen, die kann man auch mit einem peppigen Auto wie ihrem R4 nur äußerlich aufbrechen. Dass der Maler Mathias ihr die Spannung zwischen "Struktur und Tiefe" sowie "Chaos und Schicksal" nahebringt, ist zwar nur Geschwafel, lenkt sie aber doch ganz schön ab. Es braucht eine Zeitreise, um noch einmal so richtig darüber Klarheit zu gewinnen, ob der Künstler dem Arzt vorzuziehen ist.

Pepe Danquart schafft mit Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner den perfekten Kurzschluss zwischen schnell weglesbarem Lesefutter und dem Publikum, das man sich dafür vorstellen mag: Es wird hier mit minimaler Stardifferenz schön seifenoperig vertreten. (reb, 12.7.2017)