Wien – Ein Jahr nach dem Einstieg der Schweizer Tamedia bei der Gratiszeitung "heute" und heute.at zieht die Verlegerin Eva Dichand im Magazin "trend" eine gemischte Zwischenbilanz. Beim Zusammenführen von Print und Online "in Rekordzeit" aber "gab es mehr technische Schwierigkeiten als gedacht", sagt Dichand.

Nun seien die Probleme aber gelöst, so die Verlegerin im Magazin. Ab Herbst werde man Ergebnisse sehen. Die Page-Impressions waren zuletzt um 21 Prozent eingebrochen (ÖWA-Webanalsyse, Vergleich März 2016 mit März 2017). Das Ziel, bis 2019 orf.at zu überholen, bleibt aber, so Dichand, die auf eine verdoppelte Facebook-Community verweist. Um das Ziel zu erreichen, denkt die Verlegerin an Kooperationen. "Natürlich ist eine Kooperation von heute.at, krone.at und kurier.at angesichts der steuerfinanzierten Übermacht des ORF sinnvoll", so Dichand zum "trend".

Dichand ist die Frau von Krone-Herausgeber Christoph Dichand. Die "Krone" ist mit dem "Kurier" über die gemeinsame Tochter Mediaprint verbunden – 50 Prozent gehören dem "Kurier" und 50 Prozent der "Krone", die je zur Hälfte der deutschen Funke-Gruppe und der Familie Dichand gehört. Eva Dichand: "Es gibt auch einige Ideen, im Hintergrund zusammenzuarbeiten." Aber: "Die Umsetzung scheitert in der Regel an den Mitgesellschaftern."

Den bisherigen Mediaprint-Geschäftsführer Gerhard Riedler will sie bei "heute" verpflichten – wie berichtet, verlässt Riedler den den Krone-Kurier-Verlag. Dichand sagt: "Riedler gehen zu lassen, halte ich für einen schweren Fehler", und: "Ich werde sicherlich versuchen, ihn für die Heute-Gruppe zu gewinnen".

Die Tamedia hält die Mehrheit am Digitalport und 25,5 Prozent an der Gratiszeitung. (APA, red, 14.7.2017)