London/Brüssel – Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn fordert sein Land im Rahmen des Brexit zur Zahlung der finanziellen Verpflichtungen an die EU auf. Corbyn traf am Mittwoch in Brüssel mit dem Chefverhandler der EU Michel Barnier und dem Vizepräsidenten der Kommission Frans Timmermans zusammen.

Großbritannien "sollte das zahlen, wozu es verpflichtet ist", sagte Corbyn laut EU-Observer vom Freitag. Die britische Regierung hatte bisher das Prinzip, für den Austritt zu bezahlen, nicht anerkannt.

Für "sanften Übergang"

Außerdem sagte Corbyn, er befürworte, dass Großbritannien trotz Austritts aus der EU bei Euratom verbleiben sollte. In einem der Positionspapiere der britischen Regierung heißt es, dass London Euratom verlassen wolle. Doch sei man bestrebt, einen "sanften Übergang" in ein neues britisches Regime zu gestalten. Dem widersprach Corbyn: "Die Regulierung muss in Europa dieselbe sein wie in Großbritannien".

Die Gespräche mit Barnier seien "offen" und "sehr aufschlussreich" gewesen. Barnier "hat unsere Position völlig verstanden, dass wir befürchten, ein Handelsabkommen mit der EU" zu bekommen, ohne dass der umfangreiche Handel mit Waren und Dienstleistungen über den Kanal fortgesetzt werde. (APA, 14.7.2017)