Moskau/Washington – Als Reaktion auf das Einreiseverbot einiger russischer Botschaftsmitarbeiter hat Moskau mit der Ausweisung zahlreicher amerikanischer Diplomaten gedroht. Die US-Botschaft in Moskau habe nun eindeutig mehr Personal, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Freitag der Agentur Tass zufolge. "Eine Möglichkeit wäre, diese Zahl anzupassen", sagte sie in Moskau.

Am Montag sollen die Vizeaußenminister Sergej Rjabkow und Thomas Shannon in Washington über die Verbesserung der angespannten Beziehungen beraten.

Gegensanktionen für US-Maßnahmen

Im vergangenen Jahr hatte der damalige US-Präsident Barack Obama 35 russische Diplomaten des Landes verwiesen. Damit reagierte er auf mutmaßliche Hackerangriffe, mit denen Russland den US-Wahlkampf beeinflusst haben soll. Nach Angaben von Sacharowa haben die USA auch den Diplomaten Visa verwehrt, die ihre ausgewiesenen Kollegen ersetzen sollten.

Moskau und Washington streiten sich zudem seit Monaten um zwei Anwesen in den USA, die im Besitz der russischen Botschaft waren. Die USA gehen davon aus, dass von dort aus Geheimdienstaktionen und Hackerangriffe durchgeführt wurden. Russland bestreitet dies. Die Gebäude in New York und Maryland wurden geschlossen. "Wenn es keinen Fortschritt in der Sache gibt, werden wir Maßnahmen als Antwort darauf ergreifen", sagte die Sprecherin. Den USA könnten ein Ferienhaus und ein Lagerraum entzogen werden. (APA, 14.7.2017)