Innsbruck – Aranea, Tirols einziges Jugendzentrum nur für Mädchen, steht vor dem Ende. Um den Betrieb 2018 aufrechterhalten zu können, fehlen derzeit 20.000 Euro Basisförderung. Von wem die kommen sollen, ist zugleich Teil des Problems, wie die Leiterin Rebekka Mayr erklärt: "Das war von Beginn an schwierig. Seit dem Start 2007 waren die Förderstrukturen nie ganz klar."

Weil es für Jugendarbeit, die nur für Mädchen bestimmt ist, keine definierten Förderrichtlinien gibt. So steuern aktuell Bund, Land und Stadt Innsbruck etwas bei. Doch gerade mädchenspezifische Jugendarbeit wäre sehr wichtig, wie Mayr und ihre Mitarbeiterin Alexandra Winkler betonen: "Denn 70 Prozent der Jugendförderung in Tirol werden für die Arbeit mit Burschen verwendet."

Unsicherheit auf Dauer untragbar

Aranea funktioniert seit zehn Jahren mit ohnehin sehr schlanken Strukturen. Anfangs wurde zur Gänze ehrenamtlich gearbeitet. Heute sind mit Mayr und Winkler zwei Teilzeitkräfte im Ausmaß von 48 Wochenstunden beschäftigt. Dazu kommen die Miet- und Betriebskosten in Innsbruck. "Wir haben uns schon bisher zu einem Teil über Projekte finanziert", erklärt Mayr. Doch der Aufwand, Jahr für Jahr zahlreiche Projektanträge zu erstellen, und die damit verbundene Unsicherheit stünden nicht mehr dafür.

Ende des Jahres muss das Mädchenzentrum zudem umziehen, da der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Stadt und Land konnten keine Räumlichkeiten anbieten, weshalb man erneut am teuren, privaten Markt suchen musste. "Nun hätten wir zwar eine passende Wohnung gefunden, aber uns fehlt eben die Basisförderung", erklärt Mayr. Konkret bräuchte man 20.000 Euro, um 2018 weitermachen zu können.

Am Freitag findet ein letztes Gespräch mit Vertretern von Stadt und Land statt. Mayr hofft auf eine Lösung: "Wir wollen die 48 Stunden für zwei Teilzeitkräfte und Miete sowie Betriebskosten über Förderungen absichern, damit wir uns auf die Arbeit mit den Mädchen konzentrieren können." Allein 2016 nutzten mehr als 170 Mädchen zwischen elf und 18 Jahren das Angebot von Aranea. (Steffen Arora; 14.7.2017)