Illustration: Oliver Demuth

Toronto – In der Rekonstruktion sieht er wie eine Mischung aus Eichelhäher und Taube mit Stummelflügeln aus – allerdings hätte er einem Menschen locker bis zur Hüfte gereicht, und die Farbe des Gefieders ist ohnehin Spekulation. Forscher des Royal Ontario Museum haben die betreffende Spezies nun im "Canadian Journal of Earth Sciences" vorgestellt. Nach dem Fundort in der Provinz Alberta und zu Ehren des kanadischen Paläontologen Philip J. Currie erhielt sie die Bezeichung Albertavenator curriei.

Der Albertavenator lebte vor etwa 71 Millionen Jahren in der späten Kreidezeit und war ein naher Verwandter des älteren Troodons, eines vogelähnlichen Dinosauriers von 2,5 bis 3 Metern Länge und bis zu 50 Kilogramm Gewicht. Das Troodon wurde dadurch bekannt, dass es ein für Dino-Verhältnisse recht großes Gehirn hatte.

Beide Spezies waren auf zwei Beinen laufende Räuber und trugen ein Federkleid. Albertavenator unterschied sich von seinem bekannteren Verwandten durch eine kürzeren und robusteren Schädel.

Albertavenator curriei im Größenvergleich mit einem erwachsenen Menschen.
Illustration: Oliver Demuth

Ein Stück des Schädelknochens war es auch, das die Identifizierung von Albertavenator curriei als eigene Spezies ermöglichte, berichtet Studienleiter David Evans. Meist werden nur Knochenfragmente und vor allem Zähne gefunden, die eine Zuordnung recht schwer machen. Die Forscher leiten daraus ab, dass die kreidezeitliche Artenvielfalt an kleineren Dinosauriern wie diesem bis heute unterschätzt wird. (red, 18. 7. 2017)