Betroffen sind unter anderem auch Modelle des HP Envy X2.

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Mit der Umstellung auf ein auf Dienstleistungen orientiertes Geschäftsmodell hat Microsoft auch Windows 10 offiziell als ein "Service" entworfen. An die Stelle komplett neuer Versionen des Systems sollen auf absehbare Zeit größere Aktualisierungen rutschen, die zwei Mal pro Jahr erscheinen.

Nach dieser Schiene sollen Nutzer auch dauerhaft mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Der Support-Zeitraum dafür verlängert sich ab Release eines neuen Updatepakets um jeweils 18 Monate. Nun kündigen sich diesbezüglich aber erste Probleme an. Millionen Computer lassen sich bereits heute schon nicht mehr auf das aktuelle Creators Update aktualisieren. Sie sind beim Anniversary Update "gestrandet", berichtet MS Poweruser.

Noch kein Creators Update für "Clover Trail"

Konkret geht es dabei um Systeme mit Intel-Prozessoren nach "Clover Trail"-Architektur. Dabei geht es etwa um die Modelle Atom Z2520, Z2560, Z2580 aus dem Jahr 2013 und 2014. Sie haben das Update bis heute nicht erhalten.

Es dürften allerdings Millionen davon im Umlauf sein. Vorrangig kamen diese Prozessoren für günstige Tablets und Convertibles zum Einsatz, die ursprünglich noch mit Windows 8 liefen und auf Windows 10 upgegraded werden konnten. Der Hersteller Acer listet etwa die oben genannten CPUs als inkompatibel mit dem Creators Update auf. Man arbeite aber gemeinsam mit Microsoft an der Bereitstellung kompatibler Plattformtreiber, heißt es.

Keine Probleme gibt es bei der Nachfolgegeneration. Auf einem Testsystem des WebStandard, laufend mit einem Z3735F-Prozessor ("Bay Trail"), ließ sich das Creators Update problemlos installieren.

Update-Chaos

Für betroffene Nutzer ist der aktuelle Zustand unbefriedigend. Wie man bei ZDNet im Test mit einem HP Envy X2 herausfand, kann es vorkommen, dass das Upgrade Assistant-Tool den Kompatibilitätscheck ohne Fehler abschließt, das Update sich dann aber trotzdem nicht installieren lässt. Nutzer, die es trotzdem geschafft haben, Windows 10 in seiner aktuellsten Ausgabe aufzusetzen, riskieren mitunter heftige Darstellungsfehler.

Wann das Problem gelöst sein könnte, ist unklar, da es keine konkrete Zeitangabe dazu gibt. Derweil ist Microsoft auch noch mit dem Abschluss des Roll-outs des Creators Update beschäftigt, während im Herbst bereits das Fall Creators Update ansteht. Hält sich Microsoft an seine eigene Updatevorgabe, so stehen die Systeme mit "Clover Trail"-Prozessoren ab Frühjahr 2018 ohne Patchversorgung dar, so das Treiberproblem bis dahin nicht gelöst ist. (gpi, 17.07.2017)