Freiwillige zählten die Stimmzettel der inoffiziellen Abstimmung in Venezuela aus.

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Die Proteste der Opposition in Venezuela halten an.

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Caracas – An dem symbolischen Referendum gegen die geplante Verfassungsänderung von Venezuelas umstrittenen Präsidenten Nicolas Maduro haben insgesamt 7,6 Millionen Venezolaner teilgenommen. Das teilte die Opposition am Montag nach Auszählung aller Stimmzettel mit.

Rund 98 Prozent der Teilnehmer lehnten die Pläne Maduros demnach ab, wonach die neue Verfassung von einer verfassunggebenden Versammlung verabschiedet werden soll. Die Opposition wirft Maduro vor, das Gremium nahezu ausschließlich mit seinen Anhängern besetzen zu wollen, um sich dann "diktatorische Vollmachten" geben zu lassen.

Nach Angaben der Opposition würde die bei der Abstimmung erreichte Teilnehmerzahl ausreichen, um Maduro aus dem Amt zu befördern, da die Zahl über den 7,5 Millionen Wählern liege, die ihm bei der Wahl 2013 den Sieg ermöglichten.

Opposition auf Eskalationskurs

Oppositionschef Freddy Guevara rief für Donnerstag zu einem 24-stündigen nationalen Ausstand auf. "Die Stunde null beginnt", sagte er am Montag. Das gesamte Land solle sich friedlich an dem Streik beteiligen als Vorbereitung auf "die definitive Eskalation in der nächsten Woche". Angespornt vom Ergebnis einer symbolischen Volksabstimmung hat die Opposition auch angekündigt, Maßnahmen für eine nationale Einheitsregierung zu ergreifen. Zudem will sie Richter als Alternativen zu jenen benennen, die im Obersten Gerichtshof sitzen.

Maduros Gegner demonstrieren fast täglich. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei kamen seit April fast 100 Menschen ums Leben. Der Präsident hat für den 30. Juli Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung angesetzt, die nach Ansicht der Opposition die Macht des Präsidenten und seiner Sozialistischen Partei sichern soll. Das Referendum nannte er illegal und bedeutungslos.

Trump: Maduro "ein schlechter Führer"

US-Präsident Donald Trump drohte Venezuela unterdessen mit "wirtschaftlichen Maßnahmen", sollte Maduro seine Pläne zur Verfassungsänderung vorantreiben. Maduro sei "ein schlechter Führer, der davon träumt, ein Diktator zu sein", erklärte Trump am Montag. "Die Vereinigten Staaten werden nicht dabei zusehen, wie Venezuela zerfällt", kündigte Trump an. Er lobte zugleich das symbolische Referendum der Opposition als "starkes und mutiges Handeln". (APA, AFP, red, 18.7.2017)