Helmut Elsner kritisiert die österreichische Justiz.

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Wien – Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner hat zum zehnten Jahrestag des Beginns des Bawag-Strafprozesses erneut bekräftigt, er werde weiterhin gegen seine Verurteilung mit juristischen Mitteln kämpfen. Elsner wiederholte im "ZiB 2"-Interview des ORF-Fernsehens seine Vorwürfe gegen die österreichische Justiz, sie habe nicht nachgeforscht, wo das angeblich verspekulierte Geld geblieben sei.

"Ich hab die Bank nicht betrogen, betrogen hat sie Flöttl", sagte Elsner am Montagabend. Wolfgang Flöttl habe das Bawag-Geld nicht verspekuliert, sondern gestohlen, wiederholte Elsner seine bekannten Vorwürfe, die der Investmentbanker Flöttl immer entschieden zurückgewiesen hat. Im jahrelangen Rechtsstreit, mit dem Elsner eine Wiederaufnahme des Verfahrens erreichen will, ist nun das Oberlandesgericht Wien am Zug.

Elsner war nach dem Auffliegen von gescheiterten Spekulationsgeschäften im Jahr 2008 wegen Untreue zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der Strafprozess hatte am 16. Juli 2007 begonnen. Der OGH hatte 2010 das erstinstanzliche Urteil von Richterin Claudia Bandion-Ortner zwar teilweise gekippt, Elsners Strafe aber bestätigt. Nach viereinhalb Jahren hinter Gittern kam er im Juli 2011 wegen Haftunfähigkeit frei. Seitdem versucht der heute 82-Jährige, juristisch gegen das Bawag-Urteil vorzugehen. (APA, 18.7.2017)