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Foto: AP Photo/Gabriele Gentile

Quito – Die Galapagosinseln sind berühmt für ihre endemische Tierwelt: Von Riesenschildkröten über Darwinfinken bis zu Meerechsen ist hier eine ganze Reihe von Spezies beheimatet, die man nirgendwo sonst auf der Welt finden kann. Eine besonders auffällige Erscheinung unter diesen Endemiten ist Conolophus marthae, der rosa Landleguan.

Berichte über die rosa-schwarz gestreiften und vom Kopf bis zur Schwanzspitze einen Meter langen Reptilien gab es erstmals 1986. Als eigene Art wurde Conolophus marthae erst 2009 beschrieben und den Drusenköpfen zugeordnet, einer nur auf den Galapagosinseln vorkommenden Gattung von Leguanen.

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Foto: AP Photo/Galapagos National Park

Die eigenwillige Farbe beruht auf einer Pigmentstörung, deren Ursache noch unbekannt ist. Die Tiere leben nur auf einem Hang des Vulkans Wolf auf der Insel Isabela in einer Höhe von 1.300 bis 1.700 Metern. Die Gesamtpopulation umfasst nur etwa 200 Tiere.

Forscher aus Ecuador wollen ab Dezember die einzigartige Spezies nun genauer erforschen. Sie untersuchen dazu die Ernährungsgewohnheiten, die Fortpflanzung und Krankheiten der Tiere sowie die Entwicklung der Population insgesamt. Langfristiges Ziel sei ein Zuchtprogramm im Galapagos-Nationalpark, sagte Parkdirektor Walter Bustos.

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Foto: AP Photo/Galapagos National Park

Die Leguane bekommen dazu kleine Sender auf ihren Rücken. "Damit können wir erforschen auf welchen Wegen sie ihre Nahrung finden und wo sie sich fortpflanzen", sagt Jorge Carrion vom Nationalpark. Entwickelt wurden die Sender in Zusammenarbeit mit der Universität Tor Vergata in Rom. Eine erste Untersuchung von 55 Exemplaren Ende Juni habe gezeigt, dass sich die seltenen Leguane guter Gesundheit erfreuten, sagte Bustos.

Aufgrund der geringen Bestandszahl ist der rosa Leguan auf der Roten Liste bedrohter Tierarten als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Um die Art zu erhalten, schließen die Forscher auch ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft ähnlich wie für Riesenschildkröten nicht aus. Dafür wisse man aber noch zu wenig über die rosa Leguane, sagte Bustos. (APA, red, 19. 7. 2017)

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