Die SAP-Führungsmannschaft.

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Europas größter Softwarehersteller SAP ist nach einem starken Umsatzplus im zweiten Quartal etwas optimistischer. Weil der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 5,78 Mrd. Euro überraschend stark anzog, traut sich der deutsche Dax-Konzern nun auch auf Jahressicht etwas mehr zu, wie SAP am Donnerstag mitteilte.

Das starke Wachstum von April bis Juni kam sowohl aus der Cloudsoftware zur Miete aus dem Internet wie auch dem angestammten Lizenzverkauf. Der Konzern rechnet beim Wachstum des Produktumsatzes nun mit 6,5 bis 8,5 Prozent Anstieg, nach 6 bis 8 Prozent bisher.

666 Mio. Euro Gewinn

Unter dem Strich sank der Gewinn um 18 Prozent auf 666 Mio. Euro. Das um Sondereinflüsse und Währungseffekte bereinigte Betriebsergebnis ist um 3 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro geklettert. Weil der SAP-Aktienkurs stark gestiegen ist, kostet die aktienbasierte Vergütung von Managern und Beschäftigten den Konzern mehr Geld. Zudem beschäftigt SAP deutlich mehr Mitarbeiter als vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr wurden rund 3.000 Mitarbeiter eingestellt, die Beschäftigtenzahl stieg auf 87.000.

SAP will den Aktionären heuer bis zu 500 Mio. Euro über den schon angekündigten Aktienrückkauf zukommen lassen. Diese Summe sei dank eines Anstiegs der liquiden Mittel im ersten Halbjahr um ein Fünftel möglich. Das Programm werde bald beginnen und in mehreren Tranchen abgewickelt, sagte Finanzvorstand Luka Mucic am Donnerstag.

Cloud-Software

Einen dämpfenden Effekt erwartet SAP im dritten Quartal durch den Anstieg des Euro um gut fünf Prozent im zweiten Vierteljahr. Dies könnte das bereinigte Betriebsergebnis um bis zu zwei Prozentpunkte schmälern.

Das rasante Wachstum des Geschäfts mit Cloud-Software, die Kunden über das Internet mieten statt sie zu hohen Einmalkosten fest zu installieren, ließ allerdings etwas nach. Der Umsatz stieg um 27 Prozent auf 932 Mio. Euro. Analysten hatten 30 Mio. Euro mehr Umsatz erwartet. Das sei aber nur eine Frage des Zeitpunkts, wann neue Abschlüsse gebucht würden, versicherte SAP-Chef Bill McDermott. "Die Cloud-Story ist vollkommen intakt." Zudem legte auch das klassische Lizenzgeschäft weiter zu. (APA, 20.7. 2017)