Der Autozulieferer Continental will beim digitalen Landkartendienst Here einsteigen. Der in Hannover ansässige Konzern werde voraussichtlich acht bis zehn Prozent der Anteile übernehmen, berichtet das deutsche "manager magazin" am Donnerstag im Voraus unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss. Der Vertrag solle im September unterzeichnet werden. Der vor zwei Jahren von den Autobauern Daimler, BMW und Audi übernommene Kartendienst würde damit seinen Investorenkreis erweitern.

Gemeinsam für 2,8 Milliarden Euro gekauft

Die drei konkurrierenden Premiumhersteller hatten 2015 gemeinsam für 2,8 Milliarden Euro den Spezialisten für Navigationskarten von Nokia übernommen. Das Trio wollte bei der Schlüsseltechnologie für Assistenzsysteme, Navigation und autonomes Fahren nicht von Google oder Apple abhängig sein. Ein Conti-Sprecher sagte dazu nur, der Konzern kommentiere keine Spekulationen.

Here ist in rund 200 Ländern präsent und Weltmarktführer für mobile Kartendienste. Vor Conti hatten sich bereits der Chiphersteller Intel und ein chinesisches Investorentrio an Here beteiligt. Neben Conti verhandelten aktuell auch andere Investoren über einen Einstieg bei Here, berichtet das "manager magazin" weiter. Mit Ford seien die Verhandlungen am weitesten fortgeschritten. Als weitere Interessenten an einer Beteiligung gelten demnach Toyota und Renault-Nissan. Ein Sprecher für Ford Europa wollte sich nicht dazu äußern. (APA, 20.7. 2017)