Caracas – Seit Beginn der Proteste gegen die venezolanische Regierung Anfang April sind 100 Menschen bei Demonstrationen ums Leben gekommen. Zuletzt starb ein 15-jähriger Demonstrant. Das berichtete die Staatsanwaltschaft Venezuelas am Freitag.

Das jüngste Todesopfer starb am Donnerstag bei einer Demonstration im Rahmen eines Generalstreiks in Zulia im Westen des Landes. Die teils gewalttätigen Proteste sind gegen den linksnationalistischen venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro und seine Regierung gerichtet.

Maduro strebt die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung Ende Juli an, die die Macht des von der Opposition dominierten Parlaments aushebeln soll. Die Gegner des Präsidenten werfen ihm vor, auf diese Weise eine Diktatur errichten zu wollen.

Auch wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage in dem ölreichen Land organisiert die Opposition seit dreieinhalb Monaten fast täglich Demonstrationen. Ziel ist es, vorgezogene Präsidentschaftswahlen zu erreichen. Häufig kommt es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Ordnungshütern.

Beim 24-stündigen Generalstreik am Donnerstag in bestimmten Bezirken der Hauptstadt Caracas und anderen Landesteilen, darunter der zweitgrößten Stadt Maracaibo, blieben Geschäfte geschlossen und der öffentliche Verkehr stand still. Die Polizei setzte Tränengas und Schrotgeschosse ein, um die Massen unter Kontrolle zu halten. (APA, 21.7.2017)