Ihren Saisonauftakt in der Bundesliga haben sich die Austrianer bestimmt ganz anders vorgestellt.

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Altach/Wien – Während der SCR Altach mit dem 3:0-Sieg gegen die Austria zum Bundesliga-Auftakt eine perfekte Generalprobe für das Drittrunden-Hinspiel in der Europa-League-Qualifikation beim KAA Gent am Donnerstag (20.30 Uhr) gefeiert hat, heißt es bei den Wienern vor dem Heimspiel gegen Limassol (21.05 Uhr, live ORF 1) Wunden lecken.

Fink: "Hätten heute hier nie gewonnen"

Thorsten Fink haderte mit der Leistung seiner Spieler: "Unabhängig davon, ob das erste oder dritte Tor abseits war: Wir hätten heute hier nie gewonnen. Altach ist uns in dieser Phase der Meisterschaft einfach überlegen, was mich nicht überrascht, weil sie bereits im Rhythmus sind und für mich zu den Top-Vier-Mannschaften der Liga gehören", sagte der Austria-Trainer, der auch gestehen musste, dass der Plan mit zwei Stürmern nach der Pause "in die Hose gegangen" ist.

Den Vorarlbergern gelang mit viel Glück nach nicht einmal einer Minute die Führung. Hannes Aigner befand sich dabei aber eindeutig in Abseitsstellung, die jedoch von den Unparteiischen nicht geahndet wurde. Nach zehn Minuten war die Partie dank eines sehenswerten Weitschusses von Kristijan Dobras praktisch entschieden. Altach-Trainer Klaus Schmidt war zufrieden, dass sein Konzept aufgegangen war.

Schmidt: "Auftakt nach Maß"

"Das ist ein Auftakt nach Maß gewesen. Wir wollten die Austria relativ hoch erwischen. Das ist gleich zu Beginn aufgegangen. Wenn man so in ein Spiel startet, ist es angerichtet", so Schmidt. Besonders zufrieden zeigte er sich mit der defensiven Stabilität. "Wir sind eine Mannschaft, die zurzeit relativ wenige Tore bekommt. Da kann man sich schon mal darauf verlassen, dass die Partie relativ früh entschieden ist."

Auch Adrian Grbic sah den frühen Doppelpack seines Teams wenig überraschend als spielentscheidend an. "Man hat gesehen, wie wir danach das Spiel kontrolliert haben." Seinen Debüttreffer zum 3:0 in seinem ersten Bundesliga-Spiel empfand der Ex-FAC-Stürmer als "Befreiungsschlag".

Schmidt richtete den Fokus auf die kommende Aufgabe in Belgien. Die Rollenverteilung ist für den bei Altach nach sechs Spielen weiter unbesiegten Cheftrainer klar: "In Gent spielen die großen, die richtigen Jungs Fußball, und dort wollen wir dabei sein."

Violette Analyse

Ganz anders ist die Stimmungslage naturgemäß bei den Wienern. Heiko Westermann ging im Interview mit Sky hart mit der Mannschaft ins Gericht. "Wir haben das Spiel mit zu viel Risiko begonnen. Natürlich kommt dazu, dass das erste Gegentor für mich ein glasklares Abseits ist", erklärte Westermann. Für den Abwehrspieler war dieser Umstand aber nicht hauptverantwortlich für die Niederlage. Altach, das dank Europa-League-Qualifikation bereits vier Pflichtspiele mehr in den Beinen hat, sei besser im Rhythmus gewesen.

Letztlich müsse man mit dem 0:3 sogar noch zufrieden sein, so der Routinier: "Am Donnerstag müssen wir alle eine bessere Leistung bringen." Und Fink versprach: "Am Donnerstag in der Europa League wird man die andere Austria sehen." (APA, red, 24.7.2017)