Athen – Die griechische Polizei hat am Montag bei einer Razzia Dutzende Migranten im Flüchtlingslager von Moria auf der Insel Lesbos festgenommen. Es wurden dabei 53 Personen festgenommen, die keine legalen Papiere hatten oder deren Asylanträge auch in zweiter Instanz abgelehnt worden waren. Das berichtete das Staatsfernsehen (ERT) unter Berufung auf die Behörden der Insel Lesbos am Montag.

Weitere 31 Migranten waren bereits vergangene Woche wegen Randale festgenommen worden und sollten bald der Justiz vorgeführt werden, hieß es weiter.

Zelte und Container angezündet

Im Flüchtlingslager von Moria auf der Insel Lesbos kommt es immer wieder zu Krawallen. In der vergangenen Woche hatten zahlreiche überwiegend aus afrikanischen Staaten stammende junge Migranten Zelte und Containerwohnungen angezündet und Steine gegen die Polizei geschleudert.

Die Randalierer protestierten gegen ihre bevorstehende Rückführung in die Türkei. Dies sieht der im März 2016 vereinbarte EU-Türkei-Flüchtlingspakt vor. Im Lager von Moria und anderen Unterkünften der Insel Lesbos halten sich rund 4.000 Menschen seit Monaten auf. Insgesamt befinden sich zurzeit auf allen Inseln der Ostägäis gut 15.000 Migranten. Wer kein Asyl bekommt, muss in die Türkei zurück. (APA, 24.7.2017)