Schon bei den letzten Firefox-Versionen wurde die Performance gesteigert, Version 55 soll nun einen weiteren, großen Sprung machen.

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Einst war Firefox die offene Alternative zu Microsofts Internet Explorer, heute kämpft er – wie dieser – mit einem zunehmenden Nutzerschwund. Die Entwickler bei Mozilla wollen der schwindenden Beliebtheit ihres Browsers bald mit einer weiteren Maßnahme entgegen wirken. Mit Version 55, die laut Roadmap am 8. August erscheint, verspricht man einen deutlichen Performanceschub.

Bislang hatte Firefox oft Probleme mit Leistung und Startgeschwindigkeit, wenn beim Starten viele Tabs geöffnet wurden. Nun beginnt man, Teile der bisher verwendeten Browser-Engine Gecko zu ersetzen. Der erste Schritt, das Projekt "Quantum Flow" zeigt sich dabei in ersten Tests schon einmal vielversprechend.

Screenshot: Dietrich Ayala

Massive Verbesserung bei Startzeit und RAM-Verbrauch

Zu Demonstrationszwecken hat man Firefox einem freilich nicht ganz lebensnahen Szenario ausgesetzt. Man startete die aktuelle Beta-Ausgabe von Firefox 55 sowie eine frühe Version der Version 56 mit 1.691 zu öffnenden Tabs gestartet und dabei mit einigen Vorgänger-Ausgaben (Firefox 20, 30, 40 sowie 50 bis 54) verglichen.

Das Resultat fällt eindeutig aus. Während die älteren Versionen teilweise fast acht Minuten benötigen, um zu starten und alle Tabs zu öffnen, sind die "Quantum"-gestützten Versionen binnen 15 Sekunden startklar. Ähnliches ist auch bei der Auslastung des Arbeitsspeichers zu beobachten. Belegt Firefox 20 bei dieser Aufgabe noch rund einen Gigabyte RAM, kommen spätere Versionen auf Werte von über zwei Gigabyte. Firefox 55 und 56 liegen knapp unter einem halben Gigabyte.

Screenshot: Dietrich Ayala

Von Chrome abgelöst

Durchgeführt wurde der Test von Mozilla-Entwickler Dietrich Ayala auf seinem eigenen Macbook bei abgeschaltetem WLAN. Sein genaues Vorgehen erläutert er in einem Blogeintrag. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich seine Testergebnisse für die Nutzer im praktischen Einsatz bestätigen.

Laut dem ehemaligen Mozilla-Technikchef Andreas Gal ist der Userschwund mittlerweile dramatisch. In Österreich hat sich der Marktanteil von Firefox seit 2012 halbiert. Der große Platzhirsch unter den Surftools ist schon seit geraumer Zeit Google Chrome. (red, 25.07.2017)