Phytophthora-Pilze leben im Boden und lassen ganze Hecken absterben.

Illustration: Dennis Eriksson

Da steht man im Garten und freut sich: über die ansteigende Hitze am Vormittag, über die Glut am Nachmittag und die dampfigen Sommernächte bis zum nächsten Morgen. Die meiste Zeit verbringt man mit dem Gartenschlauch oder der Gießkanne in der Hand, große Flächen werden per Rasensprenger am Leben gehalten.

Die beste Gießzeit ist zeitig in der Früh, so kann der Boden bis zum Abend gut austrocknen. Dadurch macht er den Spanischen Wegschnecken ihr nächtliches Zerstören ein wenig schwerer. Trockener Boden gleitet nicht gut. Wer dagegen aufs Gießen vergessen hat und erst nach der Arbeit zum Schlauch (Garten-!) greift, darf sich über die hohe Zahl roter Schleimer nicht wundern.

Getrübte Freude

Die meiste Gartenarbeit scheint Ende Juli getan, wenn man nicht gerade dabei ist, die Herbstbeete zu entwerfen und zu setzen. Und doch hat der p. t. Gartler auch so einiges zu tun, denn die Freude wird durch Schädlinge getrübt. Sie sind überall: an Blättern und Nadeln, an Trieben, Blüten, Früchten, Wurzeln, Zwiebeln und Knollen. Gerade beim Kohl und den Paradeisern, aber auch bei Erdäpfeln können unter anderem zwei Zentimeter große, dunkle Flecken am Blatt auftreten. Das befallene Gewebe stirbt ab und man kann mitunter konzentrische Kreise erkennen – dabei handelt es sich wahrscheinlich um die Schwarzfleckenkrankheit.

Dafür verantwortlich sind Alternaria-Pilze, deren Sporen ab Juni durch den Wind verbreitet werden. Sie brauchen zwingend Blattnässe, um selbst keimen zu können. Am besten schneidet man das befallene Laub ab. Kupferbehandlungen sind zwar zugelassen, aber im privaten Gartenbau nicht wirklich notwendig. Zur Vorbeugung ist ein Trockenhalten des Laubs, speziell bei Paradeisern, sinnvoll.

Garstige Pilze

Wer nur unter der Schwarzfleckenkrankheit leidet, hat Glück gehabt. Es hätte auch ganz anders kommen können: in Form der besonders garstigen Phytophthora-Pilze. Diese Pilze leben im Boden und lassen ganze Hecken absterben. Sie sitzen an den Wurzeln und am Wurzelhals und zerstören das Gewebe. Hat die Pflanze Glück, ist es ein schneller Tod – hat sie Pech, siecht sie über Jahre dahin.

In Bayern sind diese Pilze für ein weitflächiges Erlensterben verantwortlich. Gegen den Pilz selbst hat man noch kein Kraut gefunden, und man weiß, dass dessen Dauersporen über zehn Jahre im Boden überdauern können.

Wenn man ein wenig am Wurzelhals die Rinde wegschabt und sieht, dass das Kambium, also die Wachstumsschicht, darunter schon braunfaulig ist, heißt es reagieren. Raus mit der Pflanze und den Spaten danach gründlich reinigen! Es gibt zwar bereits einen Wirkstoff (Fosetyl) gegen den Pilz – aber der schützt nur gesunde Pflanzen. (Gregor Fauma, RONDO, 8.8.2017)

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