Lange galt es als die Basis für multimedialen Content im Netz. Von Minispielen und lustigen Animationen bis hin zu eingebetteten Videos bei Youtube und Co fand Flash breiten Einsatz. Einst erdacht von Macromedia, das schließlich vom Softwareriesen Adobe geschluckt wurde, verlor der einstige Motor für interaktive Inhalte in den vergangenen Jahr aber drastisch an Fahrt.
Bei Adobe hatte man lange an Flash festgehalten und seine große Bedeutung betont. Doch positive Schlagzeilen machte die in ihrer ersten Version im Dezember 1996 veröffentlichte Technologie kaum noch. Stattdessen sorgte sie regelmäßig mit teils gravierenden Sicherheitslecks für Aufsehen. Nun hat das Unternehmen das offizielle Supportende angekündigt.
Galgenfrist
Drei Jahre lang will man noch Sicherheitsupdates bereitstellen. 2020 läuft die Unterstützung schließlich aus. So lange dauert auch noch die Galgenfrist für die Betreiber von Webportalen, auf andere Technologien umzusteigen. Microsoft, Google-Mutter Alphabet, Apple und Mozilla gaben zeitgleich bekannt, Flash dann ebenfalls endgültig aus ihren Browsern zu verbannen.
In der Praxis wurde Flash vielerorts bereits durch HTML5 und Co ersetzt. Youtube bietet etwa seit geraumer Zeit einen HTML5-basierten Player an, Flash-basierte Bannerwerbung bei Googles Werbenetzwerk gibt es seit Jänner dieses Jahres nicht mehr. Laut Zahlen des HTTP Archive sank der Anteil unter den Top-10.000-Websites des Traffic-Analysedienstes Alexa von 2011 bis 2016 von knapp 50 auf zehn Prozent.
Nie relevant auf Smartphones
Praktisch alle aktuellen Browser blockieren Flash in ihrer Standardkonfiguration und führen entsprechende Applets erst auf explizite Anweisung des Nutzers aus – weitere Einschränkungen sind bereits vorgesehen. Adobe selbst empfiehlt bereits seit 2015 den Umstieg auf HTML5 und bietet dafür auch eigene Entwicklerwerkzeuge. Das Animationswerkzeug im eigenen Repertoire wurde schon vor einiger Zeit von Flash Professional in Animate CC umbenannt.
Im mobilen Bereich konnte die Technologie ohnehin kaum Fuß fassen. Am iPhone und unter Windows Phone etwa wurde Flash nie offiziell unterstützt, sondern war nur durch die Nutzung alternativer Browser zugänglich. Der Support unter Android umfasste lediglich die längst veralteten Versionen 2.2, 2.3 und 4.0 und wurde dann wieder eingestellt. Blackberry OS 10 unterstützte Flash ursprünglich, entfernte den Support aber mit Version 10.3.1 Anfang 2015.
Die erste Version von Flash war im Dezember 1996 veröffentlicht worden. Die Technologie, deren ursprünglicher Name Futuresplash lautete, stammte eigentlich vom Unternehmen Futurewave, das von Macromedia aufgekauft worden war. (gpi, 26.7.2017)