In Österreichs Bankensektor tut sich etwas. Die bessere Konjunktur hierzulande und im wichtigen Osteuropa-Markt wirkt sich positiv auf Erlöse und dämpfend auf die Kreditausfälle aus. Das gegen eine hohe Abschlagszahlung erkaufte Ende der Bankenabgabe dürfte die Bilanzen weiter stärken. Und kostenseitig haben die Institute die Bedrohungen durch Digitalisierung offenbar ebenfalls erkannt. Sparen bei Mitarbeitern, Filialen oder Sparzinsen prägt schon seit Jahren die Aussagen der Banker.

Die Entwicklung ist – auch wenn die Kunden nicht immer erfreut sind – volkswirtschaftlich bedeutsam. Mangelnde Stabilität des Kreditapparats stellt seit der Finanzkrise ein Risiko für die Republik dar und wird in Berichten internationaler Organisationen wie OECD und Währungsfonds sowie von Ratingagenturen ausführlich kommentiert. Eine neuerliche Rettungsaktion für die Institute wie 2008/2009 könnte sich Österreich nicht mehr leisten.

Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Entwicklung nachhaltig ist. Gerade bei den faulen Krediten in Osteuropa waren die heimischen Banken nicht gerade dafür bekannt, ausreichend Vorsorge zu treffen. Es wurden – zumindest im Vergleich zu anderen Euroländern – tendenziell geringe Wertberichtigungen vorgenommen, um Eigenkapital zu schonen. Das hat immer wieder zu negativen Überraschungen geführt. Dass nun plötzlich alle Bilanzprobleme bereinigt sind, davon sollte man freilich nicht ausgehen. (Andreas Schnauder, 27.7.2017)