ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg tritt nicht mehr an.

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Wien – ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg wird bei der Nationalratswahl am 15. Oktober nicht mehr kandidieren. Das hat der 51-jährige Kärntner am Donnerstagabend in einem Video auf Youtube angekündigt. "Ich sitze zwar im Rollstuhl, aber ich bin kein Sesselkleber", verkündete er seinen Abschied aus dem Parlament.

Huainigg sitzt seit einer missglückten Impfung im ersten Lebensjahr im Rollstuhl und hat Atemprobleme. Im Video schildert er, dass der Umgang mit ihm für viele Parlamentarier zuerst ungewohnt war, als er 2002 erstmals ins Parlament einzog. Bedingung für seine Kandidatur sei damals der Beschluss des Behindertengleichstellungsgesetzes gewesen.

Wünsche hat der ÖVP-Mandatar zum Abschied mehrere. Etwa die Verankerung der Menschenwürde in der Verfassung: "Die Menschenwürde muss gesichert sein, von Anbeginn des Lebens – auch bei der Geburt von behinderten Kindern." Oder ein besseres Bild behinderter Menschen in den Medien: "Barrieren müssen nicht nur in den Gesetzen, sondern vor allem in den Köpfen abgebaut werden." Um dieses Anliegen will sich der Medienpädagoge, Journalist und Schriftsteller künftig kümmern, kündigte Huainigg an und bemühte dafür den aktuellen Parteislogan: "Es ist Zeit für Neues – für die ÖVP und auch für mich." (APA, 27.7.2017)