Wien/Kärnten – In Bogenfeld beim Faaker See lief letztendlich die ganze Familie zusammen: Zuerst strich Conny, die Tochter, allein am Gartentor vorbei, näherte sich vorsichtig dem Auto. Weil pfau, ist der aber fesch. So viel fesch. Dann rückte sie gemeinsam mit ihrem Onkel an, um den Wagen noch näher ins Visier zu nehmen, dann kam sie noch einmal mit dem Papa, und schließlich war eine Probefahrt unausweichlich.

Ein kleiner und sehr fescher SUV von Audi: Der Q2 verfügt über viele Qualitäten, die kompakten Maße machen ihn ideal für die Stadt, aber auch auf langen Strecken genießt man den Komfort beim Sitzen und Fahren. Ein heimeliges Auto, das allerdings auch kostet.
Foto: Andreas Stockinger

Irgendwann parkte der Wagen dann bei den Nachbarn, umringt von der ganzen Familie, die Mama war jetzt auch dabei und die Brüder, und Conny war sich sicher: So einen muss sie haben, und zwar genau so einen, in diesem Blau, in dieser Ausstattung, mit dieser Motorisierung und all den tollen Extras. Audi steht in der Familie sowieso hoch im Kurs, quasi über Generationen.

Ihre alte Rostlaube war sie jetzt lange genug gefahren, und wer ist denn das bravste Kind in ihrer Familie? Erraten. Die Conny.

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Der Audi Q2, den der STANDARD im Testbetrieb hatte, hat es Conny schwer angetan, und das ist durchaus verständlich. Der kompakte SUV ist ein auffallend schönes Auto, bei dem die Proportionen sehr stimmig sind. Da sitzt alles, ohne aufdringlich oder verschnörkelt zu sein. Von der Größe her geht der Q2 gut als Stadtauto durch, macht aber auch am Land und auf längeren Strecken durchaus Sinn: angenehm zu fahren, heimelig in der Anmutung, dabei aber ausreichend Platz, geht auch zum Verreisen, passt für eine Familie. Ist aber auch das perfekte Auto für Singles oder junge Paare. Connys Begehrlichkeiten sind durchaus nachvollziehbar.

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Im Prinzip konnten wir Conny nur recht geben. Ein bisschen was hat sie sich ja zusammengespart, und der Papa und der Onkel zeigten sich aufgeschlossen, ihr ein wenig unter die Arme zu greifen, weil sie braucht schon ein gscheites Auto und verdient hat sie sich das auch.

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Jetzt kommt aber die schlechte Nachricht. Für Conny, den Papa und den Onkel und viele andere, die sich für den Q2 interessieren, auch: Der ist ganz schön teuer. Gehobenes Preissegment, wie man so sagt. Mit dem starken Turbodiesel, der 190 PS leistet, und Allradantrieb, der gerade ja auch auf dem Land Sinn machen sollte, stehen einmal knapp 38.000 Euro auf der Preisliste. Und mit ein paar Extras, die nicht unbedingt verkehrt sind, kommt man auf 54.700 Euro wie bei unserem Dauertestwagen. Das ist dann für eine junge Dame doch recht viel Geld, wenn sie nicht mit Reichtum gesegnet ist.

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Audi hat den Q2 offenbar sehr bewusst in der oberen Preisliga platziert, es wird sich noch zeigen, ob diese Rechnung aufgeht. Man bekommt ein richtig gutes Auto dafür, aber der Preis schmerzt.

Eigenerfahrung

Wir sind den Q2 recht ausführlich gefahren, auch auf langen Strecken, und haben uns richtig wohlgefühlt. Die Motorisierung lässt keine Wünsche offen, das geht nicht nur gemütlich, da gibt es auch ausreichend Kraftreserven. Verbunden mit dem Allradantrieb fällt hier ein zweites Manko auf: der Verbrauch. Auch der ist nicht günstig. Anfangs hatten wir acht Liter stehen, im sorgsamen Betrieb kamen wir dann auf sieben Liter runter, das ist immer noch recht beachtlich für ein Auto von überschaubarer Größe.

Da wird Conny noch gründlich nachdenken müssen, Papa und Onkel werden das wohl auch tun. (Michael Völker, 31.7.2017)

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