Schinkels: "Es ist wie ein Herzstich."

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Wien – Nach dem Klassenerhalt in der Bundesliga hatte sich der SKN St. Pölten unmittelbar nach Saisonende von Sportdirektor Frenk Schinkels getrennt. Dass diese Entscheidung den 54-Jährigen hart getroffen hat, wurde ersichtlich, als Schinkels am Samstag bei Sky sein Herz ausschüttete.

Die Klubführung der Niederösterreicher kam dabei nicht besonders gut weg. "Ich habe gewusst, dass ich einmal fallen werde, weil sie mit Schupp schon Monate verhandelt haben. Es mir deswegen sehr wehgetan, weil von Gottfried Tröstl gesagt wurde, dass sich der SKN als Verein weiterentwickeln will, und da passt Frenkie Schinkels nicht hinein."

Den Klub aus der Landeshauptstadt, der sich in seinem ersten Jahr in der Bundesliga permanenter Abstiegsgefahr gegenübersah, bezeichnete Schinkels als "kleinen Dorfverein", der auch so geführt werde. Den leitenden Funktionären fehle es an Fußballsachverstand: "Wenn die mich eine halbe Stunde vollquatschen und mir sagen, dass der Ball eckig ist, habe ich keine Lust, ihnen dann zu erklären, dass der Ball wirklich rund ist. Ich kann mit Herrn Tröstl sicher über Autos, Kinder, die Kirche oder über die Wachau reden, aber nicht über Fußball."

General Manager widerspricht

Das konnte und wollte General Manager Andreas Blumauer denn doch nicht stehen lassen. Er bestritt, dass es bereits während der Amstzeit von Schinkels Verhandlungen mit dem Nachfolger gab: "Es ist so, dass wir mit Markus Schupp am Tag nach der Entscheidung, als sie Frenkie Schinkels mitgeteilt wurde, das erste konkrete Gespräch hatten. Da ging es um konkretes Interesse und Vertragsbedingungen. Dann ging es relativ zügig."

Auch Schinkels' Behauptung, der Sportbeirat, der sich für seinen Verbleib ausgesprochen habe, sei overrult worden, widerlegte Blumauer auf Sky: "Es ist so, dass der sportliche Beirat keine Entscheidungen treffen kann, nur Empfehlungen abgeben. Wir haben 14 strategische Partner, die in einem Gremium über die drei Positionen – Cheftrainer, sportlicher Leiter, General Manager – bestimmen können."

Dort habe der Glaube gefehlt, dass der Verein mit Schinkels weiterentwickelt werden kann. Daher sei einstimmig seine Ablöse beschlossen worden. (red, 30.7.2017)