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Bialowieza gilt als einer der letzten großen Urwälder Europas.

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Der Holzeinschlag gehe weiter, wenngleich auch mit geringerer Intensität, sagte der Sprecher der polnischen Sektion der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Krzysztof Cibor.

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Polens rechtskonservative Regierung hatte im März 2016 beschlossen, eine Verdreifachung der bisher zugestandenen Abholzung zu erlauben. Gerechtfertigt wurde dies mit der Bekämpfung des Borkenkäfers.

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Warschau/Brüssel/Luxemburg – Die polnische Regierung will im Bialowieza-Urwald weiter Bäume fällen lassen – auch nach der Anordnung eines sofortigen Abholzungsstopps durch den Europäischen Gerichtshof. Polen werde die "Schutzmaßnahmen" fortführen, sagte Umweltminister Jan Szyszko am Montag vor Reportern. Der Fernsehsender TVN24 zeigte Bilder, die Baumfällarbeiten mit schwerem Gerät in dem geschützten Waldgebiet zeigten.

Vorübergehender Beschluss

Der Holzeinschlag gehe weiter, wenngleich auch mit geringerer Intensität, sagte der Sprecher der polnischen Sektion der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Krzysztof Cibor. In der vergangenen Woche hatte der EuGH einen sofortigen Stopp der Abholzung angeordnet. Nach Angaben des Gerichts handelt es sich um einen "vorübergehenden" Beschluss, bis darüber endgültig entschieden worden sei.

Borkenkäfer als Grund

Bialowieza gilt als einer der letzten großen Urwälder Europas. Polens rechtskonservative Regierung hatte im März 2016 beschlossen, eine Verdreifachung der bisher zugestandenen Abholzung zu erlauben. Dies galt auch für Gebiete, die bisher vor Eingriffen jeglicher Art geschützt waren. Gerechtfertigt wurde dies mit der Bekämpfung des Borkenkäfers. Die EU-Kommission hatte Polen daraufhin Mitte Juli vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt und eine einstweilige Anordnung verlangt, um die Abholzung zu stoppen.

Der Wald von Bialowieza erstreckt sich über 150.000 Hektar entlang der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Ein Teil des Waldes ist Schutzgebiet und zählt zum Weltnaturerbe und Biosphärenreservat der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Menschliche Eingriffe sind dort nur sehr eingeschränkt erlaubt, Besucher dürfen sich nur auf bestimmten Routen bewegen. (APA, 31.7.2017)