Hasan Salihamizic, bayerisches Bindeglied.

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München – Hasan Salihamidzic ist der neue Sportdirektor von Bayern München. Der 40 Jahre alte Bosnier spielte von 1998 bis 2007 für die Bayern und gewann in dieser Zeit sechs deutsche Meisterschaften, viermal den DFB-Pokal und im Jahr 2001 die Champions League und den Weltpokal.

Salihamidzic war für die Bayern zuletzt als Markenbotschafter tätig und machte die Asienreise in der Vorbereitung mit. Bei den Fans ist er beliebt, den neuen Co-Trainer Willy Sagnol kennt er aus gemeinsamen Zeiten, neben Deutsch spricht er auch Englisch und Italienisch.

Nach dem Willen von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß soll Salihamidzic mitverantwortlich für das neue Nachwuchsleistungszentrum sein und als Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft und Vorstand fungieren. Im Gegensatz zu Sammer ist Salihamidzic kein Vorstandsmitglied, auch wenn Rummenigge schon vergangene Woche sagte, der Sportdirektor habe "sicherlich auch die Aussicht, in das Vorstandsgebäude einzuziehen".

Die erste Wahl hieß Lahm

Salihamidzic erhält an der Säbener Straße einen Vertrag bis 2020. "Er wird hier für die nächsten drei Jahre der verantwortliche Mann sein. Er hat hier alle Vollmachten, die man in seinem Job braucht", sagte Rummenigge. Hoeneß ergänzte: "Es wird keine Vertragsverhandlungen geben, bei denn Hasan Salihamidzic nicht mit am Tisch sitzt."

Der war indes nicht die erste Wahl für den Job. Rummenigge hatte Philip Lahm favorisiert, doch die Gespräche mit dem langjährigen Kapitän waren gescheitert. Offensichtlich an Hoeneß. "Ich glaube, dass Uli Hoeneß noch zu tatkräftig ist, um loszulassen. Zu jung. Er will die Dinge selbst beeinflussen", hatte Lahm seinen Verzicht auf den Posten begründet.

Ginge es nach Trainer Carlo Ancelotti, hätten die Bayern gar keinen Sportchef gebraucht. "Ich glaube nicht, dass uns letzte Saison etwas gefehlt hat. Wir haben gute Arbeit geleistet."

Vom Flüchtling zum Rekordspieler

Salihamidzic war nach seiner Flucht als Teenager aus dem ehemaligen Jugoslawien zunächst beim Hamburger SV gelandet. Nach seiner Zeit beim FC Bayern spielte er noch bei Juventus Turin und dem VfL Wolfsburg, danach war er unter anderem TV-Experte für RTL und ZDF. Der Vater von drei Kindern, der mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ist der ausländische Spieler mit den meisten Einsätzen für die Bayern. (sid, red, 31.7.2017)