Berlin/Incirlik – Die deutsche Bundeswehr hat ihren Aufklärungseinsatz gegen den IS vom türkischen Militärstützpunkt Incirlik aus beendet. Die Tornado-Flugzeuge seien am Montag nach Deutschland zurückverlegt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Voraussichtlich im Oktober soll der Einsatz von Jordanien aus wiederaufgenommen werden.

Die Verlegung der Luftwaffen-Einheit nach Jordanien ist der vorläufige Abschluss einer von mehreren deutsch-türkischen Streitigkeiten, die das Verhältnis zwischen beiden Staaten seit Monaten zunehmend belasten. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte es deutschen Abgeordneten untersagt, die Bundeswehrsoldaten in Incirlik zu besuchen.

Das Verbot wurde in einem Zusammenhang gestellt mit dem Beschluss des Bundestags, den Massenmord an Armeniern während des Ersten Weltkrieges im damaligen Osmanischen Reich als Genozid zu werten. Erdoğan sieht darin eine Verunglimpfung seines Landes. Zudem wirft er einzelnen deutschen Abgeordneten eine Nähe zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) vor. Da die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist und damit der Kontakt mit Abgeordneten als unverzichtbar gilt, beschloss der Bundestag den Abzug. (APA, Reuters. 31.7.2017)