Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden tritt zurück und macht damit die Neuwahl notwendig.

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Salzburg – In der Stadt Salzburg haben sich die Fraktionen des Gemeinderats am Dienstagnachmittag auf den 26. November als Termin für die Bürgermeister-Direktwahl verständigt. Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem Amtsinhaber Heinz Schaden (SPÖ) nach dem nicht rechtskräftigen Schuldspruch im Untreueprozess am Montag seinen Rücktritt für die Gemeinderatssitzung am 20. September angekündigt hatte.

Der Kreis der Kandidaten für das Amt steht de facto fest, alle Parteien haben sich noch am Dienstag festgelegt. Da nur Mandatare der sechs Fraktionen im Gemeinderat nominiert werden können, ist Quereinsteigern die Kandidatur für die Bürgermeisterwahl praktisch verwehrt.

Die SPÖ hat bereits im Mai 2016 die Weichen für die Nachfolge Schadens gestellt – lange bevor gegen den Bürgermeister Anklage wegen der Übertragung der Zinstauschgeschäfte an das Land erhoben wurde. Für die Sozialdemokraten wird Klubchef Bernhard Auinger ins Rennen gehen. Der 43-Jährige ist Betriebsratsvorsitzender der Porsche-Holding in Salzburg. Um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern, läuft seit Wochen eine große Plakatkampagne in der Stadt.

Die ÖVP hat Vizebürgermeister Harald Preuner aufgestellt, der am Donnerstag seinen 58. Geburtstag feiert. Er ist studierter Maschinenbauingenieur und Inhaber einer Fahrschule. Preuner sitzt seit 1999 im Gemeinderat, seit 2004 ist er Vizebürgermeister und Stadtparteichef. Er wird nach dem offiziellen Rücktritt Schadens interimistischer Bürgermeister.

Die grüne Bürgerliste einigte sich am Montag einhellig auf Stadtrat Johann Padutsch als Kandidaten. Der 62-Jährige muss allerdings am 10. August noch bei der Stadtversammlung der Bürgerliste bestätigt werden. Padutsch zählt zu den Urgesteinen der Salzburger Stadtpolitik. Er sitzt seit 1982 im Gemeinderat und ist seit 1992 durchgehend Stadtrat für Verkehr und Raumplanung. Nach 1999, 2004, 2009 und 2014 ist es sein fünftes Antreten bei Bürgermeisterwahlen.

Einzige weibliche Kandidatin ist Baustadträtin Barbara Unterkofler (42) von den Neos. Sie zog 2014 als Spitzenkandidatin ihrer Partei in den Salzburger Gemeinderat ein und errang – dank eines Vorsprungs von nur sechs Stimmen auf die FPÖ – einen Stadtratssitz.

Die Freiheitlichen haben sich schon im April festgelegt und werden Klubobmann Andreas Reindl aufstellen. Der 48-Jährige ist seit 2014 Mitglied des Gemeinderats.

Nicht zuletzt kündigte am Dienstag auch Christoph Ferch (57), dessen Liste "Bürger für Salzburg" 2014 mit einem Mandat in den Gemeinderat einzog, im APA-Gespräch an, erneut für das Amt kandidieren zu wollen.

Mögliche Stichwahl am 10. Dezember

In der Stadt Salzburg wird der Bürgermeister seit 1999 direkt gewählt. Als Beginn für den Wahlkampf haben die Fraktionen einvernehmlich den 26. Oktober festgelegt.

Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen, findet am 10. Dezember eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen statt. Der neue Bürgermeister wird rund 15 Monate im Amt sein. Im Frühjahr 2019 finden in der Stadt die nächsten regulären Gemeinderatswahlen statt, dann wird auch erneut ein Bürgermeister gewählt. (APA, 1.8.2017)