Podgorica/Washington – US-Vizepräsident Mike Pence hat am Dienstagabend in Podgorica die "führende Rolle" Montenegros bei der Verteidigung der Stabilität und Sicherheit der Westbalkan-Region gelobt. Der Mut des Adriastaates "in der Phase des russischen Drucks wäre Inspiration" für die Welt, meinte Pence laut Medienberichten bei einem Abendessen mit dem Gastgeber, Montenegros Premier Dusko Markovic, den sein Chef Donald Trump beim Nato-Gipfel in Brüssel noch rüde zur Seite gedrängt hatte.

Sein Besuch in Montenegro wäre ein Beweis dafür, dass die USA keine kleinen Partner, sondern lediglich starke Partner hätten, so Pence. In der montenegrinischen Hauptstadt soll Pence am Mittwoch mit Premier Markovic und Präsident Filip Vujanovic zu offiziellen Gesprächen zusammenkommen.

Moskau nicht erfreut

Geplant ist auch ein Treffen mit Ministerpräsidenten der sogenannten "Adriatischen Charta". Die USA hatten diese 2003 mit Albanien, Mazedonien und Kroatien unterzeichnet, um deren Nato-Beitritt zu unterstützen. Montenegro und Bosnien-Herzegowina hatten sich 2008 der Charta angeschlossen. Serbien, Slowenien und der Kosovo haben Beobachterstatus.

Montenegro ist Anfang Juni offiziell der Nato-Allianz beigetreten, was für großen Unmut in Moskau gesorgt hatte. Auch hinter dem Putschversuch vom vergangenen Oktober wird in Podgorica Moskau vermutet. (APA, 2.8.2017)