Da haben wir sie schon, die nächste Episode in Donald Trumps beliebtem Hire-and-Fire-Spiel: Christopher Wray wird tatsächlich neuer Direktor der US-Bundespolizei FBI, nachdem er nicht nur vom Präsidenten in superlativen Tönen vorgeschlagen worden war, sondern jetzt auch vom Senat mit der beeindruckend soliden Mehrheit von 92 der 100 Stimmen bestätigt wurde.

Ein kleiner Trost mag sein, dass der US-Kongress zumindest ab und zu willens ist, konstruktive Politik zu machen – so wie jetzt mit der FBI-Personalie oder vor wenigen Tagen mit den Russland-Sanktionen. Doch schon jetzt darf man ruhig Wetten darauf abschließen, wie lange – oder kurz – sich der Nachfolger des von Trump gefeuerten James Comey wird halten können. Zwar war der 50-jährige Jurist von Trump als "Mann von tadellosen Referenzen" vorgestellt worden, aber das will nichts heißen: Auch viele andere Mitarbeiter hatte der US-Präsident gepriesen. Und dann wurden sie fallengelassen, als sie nicht spurten.

Wray hatte kürzlich erklärt, eher zurücktreten zu wollen, als sich etwaigem politischem Druck aus dem Weißen Haus zu beugen. Damit steht er in bester Tradition zu Comey: Dem kam es teuer zu stehen, den USA, nicht aber Trump persönlich Loyalität zu schwören. Der neue FBI-Direktor wird wohl schon bald vom US-Präsidenten auf die Probe gestellt werden: Immerhin hängt die Russland-Affäre drohend über ihm. Und daran hat das FBI Anteil. (Gianluca Wallisch, 2.8.2017)