Das Virgo-Interferometer nahe Pisa.

Foto: Virgo Collaboration

Pisa/Wien – Nach einer mehrjährigen technischen Generalüberholung hat der französisch-italienische Gravitationswellendetektor Virgo nahe Pisa seine Arbeit wieder aufgenommen. In den kommenden Wochen soll er sich an einer Suchkampagne von Ligo beteiligen, seinem nordamerikanischen Gegenstück, das aus zwei sogenannten Laser-Interferometern besteht.

Im Februar 2016 war der Nachweis von Gravitationswellen erstmals gelungen. Die experimentelle Bestätigung dieser von Albert Einstein vorhergesagten Störungen der Raumzeit, die sich wellenartig mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Physiknobelpreis. Die ersten gemessenen Gravitationswellen entstanden bei der Kollision zweier Schwarzer Löcher, seither wurden zwei weitere Messungen bestätigt.

Erhöhte Empfindlichkeit

Ursprünglich hätte sich Virgo bereits im März an einer Datensammlung mit Ligo beteiligen sollen, Probleme mit den Spiegeln verzögerten den Start jedoch. Nun ist das unter dem Namen Advanced Virgo laufende verbesserte Interferometer, das aus zwei jeweils drei Kilometer langen Armen besteht, wieder aktiv und soll bis zum nächsten Jahr seine Empfindlichkeit weiter erhöhen.

"Die kommenden Monate werden spannend und herausfordernd", sagte der Physiker Alessio Rocchi von der Virgo-Kollaboration. "Die technischen Upgrades versprechen weitere Verbesserungen der Messempfindlichkeit, machen unsere Arbeit aber auch komplexer." (dare, 3.8.2017)