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Def Leppard bei einem Auftritt in den USA im vergangenen Jahr.

Foto: AP

Die Standpunkte gegenüber Piraterie sind in der Musikbranche vielfältig ausgeprägt. Während die Musikverlage Filesharing fast ausschließlich als Feind betrachten, gehen die Meinungen unter den Künstlern auseinander. Während manche das Herunterladen ihrer Werke ohne Bezahlung mit Diebstahl gleichsetzen, geben sich andere deutlich entspannter.

So auch die Rockband Def Leppard, die noch im Vinylzeitalter gegründet wurde und heuer ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Gitarrist Vivian Campbell sieht vor allem für ältere Bands auch positive Seiten an der Piraterie, zitiert Torrentfreak aus einem Interview mit Ultimate Classic Rock.

Jüngere Konzertbesucher

Vor allem in den vergangenen zehn bis 15 Jahren sei Def Leppard ein steigender Anteil von jungem Publikum bei Konzerten aufgefallen. Vor allem in den letzten paar Jahren sei dieser "exponentiell gewachsen", so Campbell. "Ich glaube wirklich, dass das die gute Seite der Musikpiraterie ist."

Die jüngeren Besucher seien wichtig, denn die "frischen Fans" würden viel Enthusiasmus mitbringen, was die Band besser spielen lasse, als je zuvor. "Wenn ich ‘Rock of Ages‘ zum dreimillionsten Mal spiele, ist es nicht der Song, der mich reizt, sondern die Energie der Zuseher."

DEF LEPPARD

Monetarisierung folgt später

Man erwarte gar nicht mehr, hohe Verkaufszahlen zu erzielen, man sei aber dankbar für all die Leute, die die eigene Musik hören würden. Das sei bedeutender, als dass die Leute dafür zahlen würden. Die Piraterie würde im Nachhinein für mehr Geld sorgen, etwa wenn die Downloader sich später Konzertkarten kaufen.

Def Leppard hat im Rahmen seines Bestehens über 100 Millionen Kopien seiner Werke verkauft und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Band zeigt sich auch sehr aktiv auf ihrem Youtube-Kanal. Während aktuellere und vor allem auch die "klassischen" Werke der britischen Rocker auf Torrentseiten wie The Pirate Bay immer noch einigermaßen beliebt sind, könnten es gerade Streamingdienste und Plattformen wie Youtube sein, die jungen Menschen heute helfen, neue Musik zu entdecken und an ihren Lieblingskünstlern dran zu bleiben. (red, 03.08.2017)