Peter Pilz präsentierte seine Kandidaten wieder im Wiener Traditionskaffeehaus Landtmann.

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Die Biochemikerin Renée Schroeder will sich für mehr Hochschulförderung einsetzen.

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Der Informatiker Hannes Werthner fordert mehr Professuren für Digitales.

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Wien – Peter Pilz hat seine nächsten Kandidaten vorgestellt: Die Biochemikerin Renée Schroeder und der Informatiker Hannes Werthner werden auf seiner Liste antreten. Damit will der ex-grüne Parteigründer auch einen weiteren Teil seiner politischen Pläne präsentiert wissen, denn: "Unsere Personen sind Programme", erklärt er bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Schroeder, Wissenschafterin des Jahres 2002 und Trägerin des Wittgensteinpreises 2003, war Schulkollegin von Pilz. Im Bundespräsidentschaftswahlkampf unterstützte sie Alexander Van der Bellen. Werthner ist Dekan der Fakultät für Informatik an der Technischen Universität Wien mit dem Spezialgebiet E-Commerce. Die Listenerstellung sei zwar noch nicht abgeschlossen, aber beide bekämen "aus heutiger Sicht absolut aussichtsreiche Plätze", ist Pilz überzeugt.

Mehr Geld für Unis

Schroeder wolle sich im Nationalrat dafür einsetzen, dass die Mittel des Wissenschaftsfonds FWF in der kommenden Legislaturperiode von 200 Millionen auf 400 Millionen Euro verdoppelt werden. Außerdem müsse die Politik die Ausgaben für Hochschulen von 1,5 Prozent auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben.

Werthner fordert 50 neue Professuren für Informatik und "Schnittstellen der Informatik" sowie die Gründung eines internationalen und interdisziplinären Zentrums für digitale Transformation. "Wir befinden uns inmitten der vierten Industriellen Revolution", erklärt Werthner. Man müsse nun gestaltend eingreifen, sodass die technische Innovation mit einer "sozialen Transformation" verknüpft sei.

Wertschöpfungsabgabe "alternativlos"

Pilz selbst äußerte sich auch zum Thema Maschinensteuer: Eine solche sei aus seiner Sicht nämlich alternativlos. Eine Steuer auf die gesamte Wertschöpfung eines Unternehmens wird vor allem von Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern seit längerem aktiv gefordert. "Das ist bis heute immer an der ÖVP gescheitert", kritisiert Pilz. Zusätzlich fordert er eine "radikale Neuverteilung" der Arbeit – insbesondere durch den Abbau von Überstunden und die dadurch entstehenden neuen Arbeitsplätze.

Mitte kommender Woche möchte Pilz dann seine Bundes- und Landeslisten öffentlich machen. Er zeigt sich jedenfalls zuversichtlich: "Wir gehen inzwischen fix davon aus, dass wir als Liste in den Nationalrat einziehen." (Katharina Mittelstaedt, 4.8.2017)