Baba Niederlande, Baba EM. Abschiede sind blöd. Abschiede nach Elfmeterschießen sind besonders blöd. Und Abschiede kurz vor dem Ende einer Veranstaltung sind am blödesten. Wenn man schon so lange dabei war, dann hätte man auch gern das Finale mitgenommen. Das gilt für die Fußballerinnen, das gilt auch für die Journalisten und Journalistinnen. So blieben einige bedröppelte Gesichter zurück – und noch mehr müde Augenpaare. Solange Österreich im Turnier war, so lange hielten auch die Berichterstatter die Spannung aufrecht. Die Spannung ist abgefallen, die Köpfe sind leer. Die letzten Artikel werden zur etwas weniger freudvollen Pflichtaufgabe. Aber mit der einen oder anderen schlafreichen Nacht werden die Fußballerinnen, werden die Medienschaffenden mit einem Lächeln zurückblicken. Es war auch für uns ein besonderer Aufenthalt. Die meisten sind ohne große Erwartungen hingeflogen, hatten den Rückflug für den Tag nach dem letzten Gruppenspiel gebucht. Bis zum Semifinale hatte niemand geplant. Es war ein besonderer Aufenthalt, weil ein derartiger Erfolg für Österreichs Frauenfußball vielleicht über Jahre hinweg einzigartig bleiben wird. Es war ein besonderer Aufenthalt, weil die Zusammenarbeit zwischen Fußballerinnen, Trainer und Medien reibungslos funktionierte.

Auch wenn die Zeit für Interviews manchmal knapp war, nie schien jemand kurz angebunden, nie war jemand griesgrämig. Und selbst nach dem bitteren Aus standen die meisten bereitwillig Rede und Antwort. Bei aller kritischer Distanz, die Journalisten wahren sollten, aber es gab – von Teilaspekten in den Matches abgesehen – praktisch nichts zu kritisieren. Baba. Es war uns ein Volksfest. (Birgit Riezinger, 4.8.2017)