Barbara Rosenkranz tritt nicht mehr für die FPÖ an und unterstützt den ehemaligen Chef der FPÖ Salzburg, Karl Schnell.

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Wien – Die bisherige FPÖ-Abgeordnete Barbara Rosenkranz verlässt die Partei und wird für den ehemaligen Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell, der mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl antritt, kandidieren.

Rosenkranz war Landesrätin und Landesparteichefin in Niederösterreich, sie war stellvertretende FPÖ-Bundesobfrau und kandidierte 2010 für die FPÖ bei der Bundespräsidentenwahl. Am Montag erklärte sie, ihre Parteimitgliedschaft niedergelegt zu haben: "Es muss sein." Sie wird auf Platz eins der niederösterreichischen Landesliste von Schnell stehen. Bei der Listenerstellung der FPÖ war sie durchgefallen.

Zerwürfnis mit Strache

Auch Schnell, der 2015 aus der FPÖ ausgeschlossen wurde, war stellvertretender Bundesparteichef bei den Freiheitlichen gewesen. Nach dem Zerwürfnis mit Heinz-Christian Strache gründete er 2015 die Freie Partei Salzburg. Mit der Unterstützung mehrerer wilder Abgeordneter, die ebenfalls früher bei der FPÖ waren, kandidiert er nun mit der Freien Liste Österreich für die Wahl im Oktober.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl kritisierte, "gekränkte Eitelkeit gepaart mit verletztem Stolz" seien kein politisches Programm. Daher passe Rosenkranz besser zu Schnell "als zum Anspruch, in Österreich das rot-schwarze System im Interesse der Bevölkerung überwinden zu wollen".

Von der FPÖ über BZÖ und Stronach zu Schnell

In der Steiermark wird die Nationalratsabgeordnete des Team Stronach, Martina Schenk, für die Freie Liste Österreich ins Rennen gehen. Schenk war ab 2005 Bundesgeschäftsführerin der FPÖ, bevor sie Jörg Haider 2008 als BZÖ-Kandidatin präsentierte. Im März 2013 wechselte Schenk zum Team Stronach und sicherte der Partei damit den Klubstatus. Damit ist Schenk die zweite Abgängerin vom Team Stronach auf Schnells Seite. Team-Stronach-Mandatar Christoph Hagen sicherte Schnell die dritte Unterschrift eines Parlamentariers, die er für eine Kandidatur benötigte.

Schnell nicht Spitzenkandidat in Salzburg

Schnell wird nicht selbst der Spitzenkandidat für die Nationalratswahl in Salzburg sein. Dafür konnte er Hubert Wallner, einen leitenden Oberarzt im Krankenhaus Schwarzach, gewinnen. Auf Platz zwei auf der Salzburger Liste wird der ebenfalls von der FPÖ ausgeschlossene Nationalratsabgeordnete Rupert Doppler einnehmen. Karl Schnell wird den Regionalwahlkreis Flachgau/Tennengau anführen. Auf Platz eins der Liste in der Stadt Salzburg wird die Galeristin Judith Hammerer-Laimer stehen. (red, 7.8.2016)