Kinshasa – Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Mitgliedern einer separatistischen Sekte sind am Montag im Kongo mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich nach Polizeiangaben überwiegend um Mitglieder der Sekte Bundu dia Kongo (BDK), aber auch mindestens ein Polizist wurde getötet. BDK-Mitglieder hatten zuvor Augenzeugen zufolge das größte Gefängnis in Kinshasa angegriffen. Sie seien aber nicht in den Komplex eingedrungen. Zudem kam es zu Demonstrationen von BDK-Anhängern gegen Präsident Joseph Kabila.

Der BDK-Anführer und selbst ernannte Prophet Ne Muanda Nsemi war im Mai aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er hatte seine Anhänger dazu aufgerufen, gegen Kabila zu demonstrieren, der sich seit dem Auslaufen seiner Amtszeit im Dezember weigert, zurückzutreten. Die Gruppe will in der Demokratischen Republik Kongo ein Königreich gründen, wie es vor der Kolonialzeit um die Mündung des Flusses Kongo bestanden hatte.

Opposition rief zu landesweitem Streik auf

Auch andere Gruppierungen fordern einen Rücktritt Kabilas. Die Opposition rief für Dienstag und Mittwoch zu einem landesweiten Streik auf. Aus Furcht vor einem weiteren Aufstand drosselten die kongolesischen Behörden die Geschwindigkeit im Internet, so dass keine Bilder mehr über soziale Netzwerke übertragen werden können. (APA, 8.8.2017)