12.756 Bewerber wollten heuer einen der 1.612 Studienplätze für Medizin ergattern.

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Wien – Bei den Aufnahmetests für das Medizinstudium ist der Gender-Gap zwischen Männern und Frauen heuer wieder etwas größer geworden. Während rund 60 Prozent der Testteilnehmer im Juli weiblich waren, gingen 53 Prozent der 1.621 Studienplätze an Frauen, gaben die Medizin-Unis in Wien, Graz und Innsbruck sowie die Medizin-Fakultät der Uni Linz am Dienstag bekannt.

Insgesamt gab es in diesem Jahr 12.756 Studienwerber – davon waren 7.702 Frauen (60 Prozent) und 5.054 Männer (40 Prozent). Die 1.621 Studienplätze gingen nun an 854 Frauen (53 Prozent) und 767 Männer (47 Prozent). Der Frauenanteil bei Angetretenen und Aufgenommenen war an allen vier Unis praktisch gleich groß.

Im Vorjahr waren ebenfalls rund 60 Prozent der Testteilnehmer weiblich, damals gingen aber 56 Prozent der Studienplätze an Frauen. Das diesjährige Ergebnis entspricht dagegen in etwa jenem von 2015, als 59 Prozent Frauen antraten und 52 Prozent aufgenommen wurden.

Kein Textverständnis für Zahnmediziner

Beim insgesamt neunstündigen schriftlichen Aufnahmetest für Humanmedizin wurde das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Testverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen) überprüft. Im Testteil "Soziales Entscheiden" gab es heuer den neuen Bereich "Emotionen erkennen": Dabei mussten die Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt. Angehende Zahnmediziner mussten statt Textverständnis und dem Erkennen von Implikationen manuelle Fertigkeiten nachweisen.

Beim Aufnahmetest gehen grundsätzlich 75 Prozent der Studienplätze an Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis, 20 Prozent an Bewerber aus der EU und fünf Prozent an Studienwerber aus Drittstaaten. (APA, 8.8.2017)