Karl Schwarzenberg und Gattin Therese beim Festakt in Murau.

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Seit 400 Jahren sitzen die Schwarzenbergs schon im steirischen Murau, was am Sonntag ausgiebig gefeiert wurde. Der Besitz kam an die adelige Familie, weil ein Vorfahr die (schon etwas ältere) sehr reiche Unternehmerin Anna Neumann von Wasserleonburg (1535-1623) geheiratet hatte. Chef de famille Karl Schwarzenberg verwies in seiner kurzen Ansprache nach der Festmesse in der Stadtpfarrkirche Murau, auf die damals eher seltene emanzipierte Haltung der Dame: "Sie hat sich Anna Neumannin genannt und war eine sehr selbstbewusste und starke Frau". So kam das ursprünglich fränkische Geschlecht der Schwarzenbergs neben seinen ausgedehnten Besitzungen in Böhmen auch zu großem steirischen Besitz.

Schützenhöfer würdigt Verdienste

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer würdigte die Verdienste von Karl Schwarzenberg um die Steiermark, seine (vergeblichen) Versuche, die ÖVP weltoffener zu machen und vor allem um die Leistung Schwarzenbergs im kommunistischen und postkommunistischen Osteuropa, seine Unterstützung für Dissidenten (als Chef der "Helsinki-Föderation"), seine Arbeit für den späteren Präsidenten Vaclav Havel, als zweimaliger tschechischer Außenminister und erfolgreicher Gründer einer liberalen Partei.

Alte Freunde und Kampfgefährten, darunter Erhard Busek, Helga Rabl-Stadler, Oscar Bronner, Ursula Plassnik, Ernst Gideon Loudon etc., Max und Maria Pia Kothbauer-Liechtenstein, Barbara Coudenhove, sowie die umfangreiche Familie mit Gattin Therese und den Kindern Johannes ("Aki") und Lila und so ziemlich ganz Murau feierten mit. Die Bürgergarde von Murau in historischen Uniformen sorgte mit Ehrensalven für Tinnitus-Gefährdung und im Festzelt unterhalb des Renaissance-Schlosses floss das Murauer Bier.

Karl Schwarzenberg wird im Dezember 80 und dann ist Gelegenheit für eine Würdigung seiner politischen Rolle im Umbruch in Osteuropa. Und für ein paar Anekdoten. (rau, 14.8.2017)