COPD würde sich durch wenige Maßnahmen vermeiden lassen. Die größten Risikofaktoren: Rauchen und Luftverschmutzung.

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Seattle – Immer mehr Menschen weltweit sind von Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) betroffen. Beide Krankheiten zusammen waren im Jahr 2015 für rund 3,6 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich. Davon berichten Wissenschafter um Theo Vos von der University of Washington in Seattle im Fachblatt "The Lancet Respiratory Medicine".

Für ihre Studie hatten die Wissenschafter Zahlen zu COPD und Asthma aus dem Zeitraum von 1990 bis 2015 verglichen. Insbesondere Bevölkerungswachstum und steigende Lebenserwartung führen demnach zu einem Anstieg der Gesamtzahlen, schreiben die Autoren.

Die Krankheitslast durch diese Leiden ist dabei aber – wie bei vielen Erkrankungen – nicht gleich über den Globus verteilt: Die größte Verbreitung von COPD und Asthma tragen Entwicklungsländer, wie die Zahlen von 2015 zeigen. Darunter Papua Neuguinea, Indien, sowie afrikanische Staaten. 2015 starben der Studie zufolge weltweit 3,2 Millionen an COPD, rund 400.000 mehr als 1990. Die Anzahl der Betroffenen stieg im gleichen Zeitraum von 121 auf 174,5 Millionen.

Zigaretten und Heizen

"COPD und Asthma tragen wesentlich zur Last der nicht-übertragbaren Erkrankungen bei", kommentierte Studienleiter Vos das Ergebnis. Obwohl sie vermeidbar oder behandelbar seien, erhielten diese Erkrankungen jedoch deutlich weniger Aufmerksamkeit als beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs oder Diabetes.

Die größten Risikofaktoren für COPD sind Rauchen und Luftverschmutzung. Feinstaubpartikel entstehen in Entwicklungs- und Schwellenländer insbesondere auch im Haushalt – etwa durch Heizen und Kochen mit Holzfeuer. Die Studienautoren rufen die Staaten daher zu verstärkten Maßnahmen gegen diese Risiken auf. Für Asthma seien die Ursachen allerdings weniger klar. (APA, sda, 16.8.2017)