Bild nicht mehr verfügbar.

Frances Tiafoe triumphiert.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Rob Carr

Bild nicht mehr verfügbar.

Alexander Zverev verliert.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Rob Carr

Cincinnati – Die erstaunliche Siegesserie von Alexander Zverev, der zuletzt in Washington und Montreal (Finalsieg über Roger Federer) triumphiert hatte, ist am Mittwoch von einem noch jüngeren Spieler beendet worden. Der 20-jährige Deutsche unterlag in der zweiten Runde des Masters-1000-Turniers in Cincinnati der 19-jährigen US-Hoffnung Frances Tiafoe 6:4,3:6,4:6.

Dem Weltranglisten-Siebenten und Race-Dritten aus Hamburg, der zuletzt Dominic Thiem in beiden Rankings überholt hatte, waren die Strapazen der vergangenen Wochen etwas anzumerken. Tiafoe hingegen gilt als eine der großen Zukunftshoffnungen der seit Jahren auf einen Top-Spieler hoffenden US-Amerikaner. Er nutzte seine Wildcard perfekt. "Ich habe gesehen, dass er etwas müde ist, aber er hat immer noch gekämpft", sagte Tiafoe.

Richtige Richtung

Der 1,88-m-Mann aus Hyattsville im US-Bundesstaat Maryland ist vorerst noch 87. im ATP-Ranking und der Erfolg über Zverev war nicht nur der bisher größte seiner jungen Laufbahn, sondern auch erst der zweite über einen Top-50-Spieler. "Solche Siege können deine Karriere definitiv in die richtige Richtung lenken", meinte Tiafoe, der Zverev seit den Jugendtagen kennt.

Zverev nahm die Niederlage nach zehn Siegen en suite gelassen und blickte schon Richtung US Open. Der 20-Jährige, der in diesem Jahr schon fünf Titel, darunter zwei Masters-1000-Turniere, gewonnen hat, zählt zu den Mitfavoriten für das letzte Major des Jahres. "Ich habe mit meinem Spiel in den vergangenen Wochen sehr viel Selbstvertrauen gesammelt. Vor einem Grand-Turnier habe ich mich noch nie so gut gefühlt", sagte Zverev. Er wird ab Montag wegen des Fehlens des verletzten Titelverteidigers in Cincinnati, Marin Cilic, schon auf Platz sechs vorrücken. Er selbst halte Roger Federer und Rafael Nadal als die zur Zeit stärksten Spieler. "Dann kommt noch eine kleine Gruppe von Spielern und in der bin ich auch."

Nadal will besser werden

Nadal hatte in seinem Zweitrunden-Treffen mit dem Franzosen Richard Gasquet einmal mehr keine Mühe. Der 6:3,6:4-Erfolg war der 15. im ebensovielten Duell mit dem Weltranglisten-29. In nunmehr zehn Aufeinandertreffen en suite hat Gasquet nicht einmal einen Satz gewonnen. "Ich arbeite jeden Tag daran, besser zu werden. Natürlich war das ein wichtiger, guter Start für mich", sagte Nadal nach seinem Auftaktmatch. Der 31-jährige Spanier klettert am Montag erstmals seit 6. Juli 2014 wieder auf den Tennis-Thron.

Der 15-fache Grand-Slam-Sieger trifft nun auf seinen Landsmann Albert Ramos-Vinolas, der wiederum eine Revanche Nadals mit Gilles Muller verhinderte. Der als Nummer 16 gesetzte Luxemburger hatte vor rund fünf Wochen in einem epischen Wimbledon-Achtelfinale Nadal mit 15:13 im fünften Satz niedergerungen.

Head to Head spricht für Thiem

Aus österreichischer Sicht besonders interessant war der 6:2,7:6(4)-Erfolg des Franzosen Adrian Mannarino über die Nummer 15 des Turniers, den US-Amerikaner Sam Querrey. Mannarino war damit am Donnerstag (nicht vor 20.00 Uhr MESZ/live Sky) Achtelfinal-Gegner von Dominic Thiem. Nicht die Aufschlag-Kanone aus den USA, gegen die sich Thiem Mitte Mai im Rom-Achtelfinale erst nach Abwehr von drei Matchbällen durchgesetzt hatte, sondern zum fünften Mal Mannarino ist die zweite Hürde für den Weltranglisten-Achten.

Das bisher letzte Aufeinandertreffen mit dem zuletzt erstarkten Weltranglisten-36. hatte Thiem dieses Jahr im Achtelfinale von Acapulco (7:5,6:3). Alle vier bisherigen Begegnungen gingen an den Niederösterreicher. Sollte sich Thiem durchsetzen, trifft er im Viertelfinale entweder auf Pablo Carreno Busta (ESP-11) oder dessen spanischen Landsmann David Ferrer. Erst im Halbfinale könnte es zum Duell mit Top-Favorit Nadal kommen.

Kerber und Williams out

Beim Frauenturnier am gleichen Schauplatz kam die Nummer eins der Welt, Karolina Pliskova, gegen die Russin Natalia Wichjanzewa sicher mit 6:2,6:3 weiter. Dafür wurden die US-Open-Vorbereitungen der Weltranglisten-Dritten bzw. -Neunten empfindlich gestört: die Deutsche Angelique Kerber unterlag der Russin Jekaterina Makarowa nach 2:38 Stunden mit 4:6,6:1,6:7(11), Venus Williams (USA) verlor gegen die Australierin Ashleigh Barty 3:6,6:2,2:6.