Offenbar ein Objekt der grün-weißen Begierde: Felix Luckeneder.

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Der LASK und Altach trennten sich am Sonntag 0:0.

ORF

Pasching/Altach/Wien – Sportlich liegen aktuell vier Punkte zwischen den Clubs, dennoch gibt es Parallelen zwischen Aufsteiger LASK und Europa-League-Aspirant Altach. Zum einen hadern beide Fußball-Bundesligisten mit ihren jüngsten Ergebnissen und schlechter Chancenverwertung, dazu sind Leistungsträger auf beiden Seiten ins Visier von Rapid geraten. Das könnte vieles verändern.

Relativ nüchtern kommentierte LASK-Coach Oliver Glasner nach dem 0:0 gegen Altach die Meldungen, wonach sein Innenverteidiger Felix Luckeneder bei Rapid quasi schon ante portas stehen soll.

"Ich glaube nicht, dass es ein offizielles Angebot von Rapid. Allerdings gibt es halt nicht viele linke Innenverteidiger in der Bundesliga", ließ Glasner grundsätzlich Verständnis für die Lockrufe aus Wien durchblicken. Dort wird nach einem Nachfolger für Maximilian Wöber gefahndet, der vor dem Abgang zu Ajax Amsterdam steht. "Es bleibt natürlich letzten Endes die Entscheidung des Spielers. Ich werde natürlich mit ihm reden", sagte er. Dass seine Spieler in der Auslage stehen, könne er prinzipiell nachvollziehen.

"Interessant"

Luckeneder selbst wich dem Thema aus. "Es ist immer sehr interessant, wenn so ein großer Club anfragt. Aber es ist noch nichts offiziell", erklärte er im ORF-Interview. "Ich glaube, wir haben da in Linz auch einen richtig super Verein, einen Traditionsclub. Ich fühle mich sehr wohl da. Ich soll mich mit dem relativ wenig beschäftigen. Ich bin da beim LASK, habe vor kurzem verlängert." Der 23-jährige Linzer sei überrascht gewesen, als er im Fernsehen vom Interesse des Bundesliga-Konkurrenten erfuhr.

Zusätzlich Brisanz erhält die Angelegenheit, weil es am Samstag zum direkten Aufeinandertreffen kommt: Rapid empfängt den LASK im Allianz Stadion und hofft auf den ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison.

Im Westen etwas Neues

Auch der SC Rheindorf Altach ist mit Abwerbeversuchen aus Hütteldorf konfrontiert. Falls Wöber tatsächlich bei Ajax andockt, spült das einige Millionen in die Kasse, mit denen die Wiener auch Richtung Vorarlberg winken könnten. Im Fokus stehen zwei Legionäre der Altacher: Stürmer Moumi Ngamaleu und Linksverteidiger Lucas Galvao.

Der Kameruner, der am Sonntag für das Europa-League-Play-off geschont wurde, und der Brasilianer haben das Interesse von Rapid geweckt, bestätigte Altach-Sportdirektor Georg Zellhofer auf Sky. Konkrete Angebote lägen aber noch nicht vor. "Aufgrund seiner Leistungen im Europacup hat er gezeigt, dass er ein wirklich guter Spieler ist", sagte er über Ngameleu. "Wir haben aber mit Tekpetey einen Spieler geholt, der ihn ersetzen kann, falls er geht."

Ansprechpartner

Den zweiten Kandidaten würde er nur ziehen lassen, wenn er bis zum 31. August gleichwertigen Ersatz findet. Seit dem Sommer 2015 spielt Galvao in Altach, im Juli erst wurde sein Vertrag bis 2020 verlängert. Der 26-Jährige aus dem Bundesstaat Sao Paulo ist auf der linken Seite defensiv und offensiv wie auch als linker Innenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar. "Mein Ansprechpartner ist (Rapid-Sportchef; Anm.) Fredy Bickel. Es gibt ein Gespräch, aber wir haben noch 13 Tage", stellte Zellhofer am Sonntag klar.

Wenn ihm zwei seiner wichtigsten Spieler abhandenkommen, würde das für Coach Klaus Schmidt radikal veränderte Rahmenbedingen bedeuten. Der Steirer kennt und akzeptiert aber die Mechanismen des Geschäfts. "Das muss man als gegeben hinnehmen", meinte Schmidt. Zuerst muss er seine Mannschaft jedoch auf das Retourmatch gegen Maccabi Tel Aviv am Donnerstag in Israel einstimmen. Gelingt nach dem 0:1-Hinspiel von Donnerstag noch der Einzug in die Gruppenphase, wären Abgänge nicht ganz so wahrscheinlich. (APA, red, 21.8.2017)