Wien – Ungeachtet der breit angekündigten "America-First-Politik" des US-Präsidenten Donald Trump haben sich die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA im ersten Halbjahr weiter vertieft. Die österreichischen Exporte in die USA stiegen laut Wirtschaftskammer (WKÖ) um 8,8 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro, die Importe aus den USA kletterten währenddessen um knapp 19 Prozent auf 3,15 Milliarden. Euro.

"Die USA sind mit großem Abstand zu China Österreichs größter Überseemarkt und nach Deutschland die zweitgrößte Exportdestination weltweit", berichtet Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter der WKÖ in Los Angeles am Mittwoch per Aussendung. Größter Abnehmer österreichischer Produkte unter den US-Bundesstaaten sei Kalifornien mit knapp 1,4 Milliarden US-Dollar an rot-weiß-roten Importen.

Von Trump-Rhetorik unbeeindruckt

Austrofirmen sind von der Rhetorik des US-Präsidenten übrigens nicht beunruhigt: "Die Unsicherheit bei amerikanischen wie ausländischen Unternehmen wich inzwischen Pragmatismus, denn nicht jeder Tweet des amerikanischen Präsidenten im Bereich beispielsweise der Immigrations- und Handelspolitik wird auch umgesetzt", so Thaler.

Der amerikanische Wirtschaftsmotor läuft laut Thaler weiterhin rund. Das Wirtschaftswachstum hat demnach im zweiten Quartal nach einem schwachen Jahresstart angezogen und lag bei 2,6 Prozent. "Die Gewinne amerikanischer Unternehmen nehmen zu, vor allem im Technologie- und Dienstleistungsbereich, die Konsumausgaben stiegen um 2,8 Prozent, die Arbeitslosenrate ist mit 4,3 Prozent die niedrigste seit Jahren und Wirtschaftsforscher rechnen heuer mit einem Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent", so Thaler. (APA, 23.8.2017)