Manchester – Ein Gericht im britischen Manchester hat am Mittwoch einen Mann zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er eine Rohrbombe an Bord eines Flugzeuges schmuggeln wollte. Der 43-Jährige Nadeem Muhammad war im Jänner am Flughafen in Manchester bei der Sicherheitskontrolle mit einem selbstgebauten Sprengsatz gestoppt worden. Er hatte behauptet, er wisse nicht, wie die Bombe in seinen Koffer gelangt sei. Vermutlich habe eines seiner Kinder – das älteste ist elf Jahre alt – die Rohrbombe in sein Gepäck gegeben.

Die Behörden hielten das Konstrukt aus Klebeband, Textmarker und Batterien zunächst für eine Attrappe – und ließen ihn laufen. Eine Entscheidung, die der vorsitzende Richter am Mittwoch als "komplett falsch und potenziell gefährlich" bezeichnete.

Erst Tage nach dem Vorfall erkannte ein Sprengstoffexperte, dass es sich um eine zwar primitive, aber funktionsfähige Bombe handelte. Der in Pakistan geborene Mann mit italienischem Pass war inzwischen nach Italien gereist. Er wurde bei seiner Rückkehr nach Großbritannien festgenommen. Unklar blieb das Motiv des Mannes. Darüber sei trotz "extensiver Ermittlungen" nichts herauszubekommen gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. (red, APA, 23.8.2017)