Barcelona – Der mutmaßliche Kopf der für die Anschläge in Barcelona und Cambrils verantwortlichen spanischen Terrorzelle, Imam Abdelbaki Es Satty, soll in Wien gepredigt haben, berichtete die "Kronen Zeitung" unter Berufung auf einen Insider. Laut "Krone" sollen Ermittlungen hinsichtlich der Österreich-Kontakte des Imams eingeleitet worden sein. Das Innenministerium könne die Information aktuell nicht bestätigen, wie ein Sprecher mitteilte.

Man sei mit den spanischen Behörden in Kontakt, die Information werde geprüft, so der Sprecher weiter. Laut dem Bericht der "Kronen Zeitung" soll der Imam im Herbst 2015 nach dem Freitagsgebet in einer Moschee im 15. Bezirk einen Vortrag für Jugendliche gehalten haben. Der Insider habe den Imam als "liberal" beschrieben und sich überrascht von den Anschlagsplänen gezeigt. Laut "Krone"-Bericht habe der Insider den Imam zuletzt im Februar 2016 am Flughafen Wien-Schwechat getroffen, von wo aus er mit Jugendlichen nach Mekka fliegen wollte.

Es Satty gilt als Drahtzieher hinter den Anschlägen in Katalonien mit 15 Toten und mehr als 120 Verletzten. Am Dienstag hatten laut Justizangaben zwei der festgenommenen Terrorverdächtigen in einer Gerichtsanhörung ausgesagt, der Imam habe hinter den Anschlagsplänen gesteckt und sich als Selbstmordattentäter in die Luft sprengen wollen. Nach dem Imam wurde im Anschluss an die Anschläge tagelang gefahndet. Letzten Erkenntnissen der Ermittler zufolge kam er kurz vor den Attentaten bei einer Sprengstoffexplosion in einem Haus in Alcanar ums Leben. (APA, 24.8.2017)