Experten sehen in den neuen Leitlinien gute Ansätze zur Bekämpfung des Bodenverbrauchs.

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Der Ministerrat hat vor wenigen Tagen "baukulturelle Leitlinien" beschlossen (DER STANDARD berichtete). Die Bundes-Architektenkammer, deren Präsident Christian Aulinger am Diskussionsprozess beteiligt war, reagiert sehr erfreut auf den nunmehrigen Beschluss der Leitlinien, pocht aber auch auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Aulinger spricht von einem "ganz gut abgelaufenen Prozess" und nennt die Leitlinien im Gespräch mit dem STANDARD ein "sehr gutes Werk, das alle wichtigen Punkte aufgreift". Manche Leitlinien würden zwar explizit nur den Bund als Auftraggeber betreffen – wie etwa die Verpflichtung, Planung und Ausführung getrennt zu vergeben (Leitlinie 12) -, andere Punkte würden aber weit über eine Selbstbindung hinausgehen, "beispielsweise die Leitlinien bezüglich der Bodenpolitik", so Aulinger.

Der Bund präsentiere hier jedenfalls eine "vorbildhafte Bau- und Prozesskultur", und es sei zu hoffen, dass das Vorpreschen auch für andere Auftraggeber beispielhaft sein werde.

Grüne: "Gutes Fundament"

Ein "gutes Fundament für weitere Initiativen" nannten auch die Grünen die neuen baukulturellen Leitlinien. "Aussterbende Ortszentren und zubetonierte Landschaften sind die sichtbarsten Folgen unkoordinierter Baukulturpolitik", schrieb der Grüne Kultursprecher Georg Willi in einer Aussendung.

"Der Ministerratsbeschluss darf aber nur der Anfang sein", stellt er klar. "Denn freiwillige Selbstbindung ist schön und gut. Der Erfolg der Leitlinien hängt allerdings stark von ihrer Verbindlichkeit ab. Entsprechende gesetzliche Initiativen im Parlament sind daher unbedingt notwendig", sagt Willi. (mapu, 26.8.2017)